Hans-Ueli Vogt: Gegner loben ihn als «liebenswürdigen Menschen»

Die Kandidatur von Hans-Ueli Vogt für die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer ist eine Überraschung. Nicht nur, wie die SVP Kanton Zürich dies mit diebischer Freude festhält, weil ihn niemand auf dem Radar hatte. Schliesslich hatte der Professor für Wirtschaftsrecht seine Politik-Karriere vor einem Jahr an den Nagel gehängt. Er fühlte sich in dieser Rolle nicht wohl, denn er sei konstruktiv und an Lösungen interessiert.

Vogt sei sachlich und konziliant, lobt ihn Mit-Zürcher und SVP-Nationalrat Thomas Matter. «Ein konzilianter und überlegter Politiker», schwärmt auch Weltwoche-Redaktor Christoph Mörgeli, der damals als Nationalrat so ziemlich das Gegenteil repräsentierte. Also ein netter SVPler, noch netter gar als der von allen Seiten respektierte Albert Rösti?

Tatsächlich erhält Hans-Ueli Vogt viel Lob vom politischen Gegner. Er sei «ein sehr aufmerksamer und liebenswürdiger Mensch», sagt der Präsident der Jungfreisinnigen, Matthias Müller. Müller kennt Vogt beruflich, als ehemaliger wissenschaftlicher Assistent und derzeitiger Doktorand an Vogts Lehrstuhl.

Professor Vogt bringe beste Voraussetzungen für das Amt als Bundesrat mit, sei engagiert, verlässlich und beharrlich. Auch dessen politisches Schaffen zeichne sich durch «analytische Scharfsinnigkeit und intellektuelle Durchdringung» aus, so Müller.

Eine SP-Nationalrätin wiederum sagt zu Nau.ch, Vogt sei für sie «zweifelsohne wählbar». In Sitzungen im Bundeshaus sei er stets zugänglich, freundlich und kompetent gewesen.

Auf linker Seite zweifeln indes viele, ob es Vogt auf das offizielle Ticket schafft. Tatsächlich ist diesbezüglich noch alles offen.