Guy Parmelin

Guy Parmelin ist der Super-Pendler: Wo bleibt der Schlaf?

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Bern,

Viermal ist Wirtschaftsminister Guy Parmelin in den letzten Monaten kurzfristig in die USA geflogen. So geht es ihm dabei.

Guy Parmelin
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht – Wirtschaftsminister Guy Parmelin pendelt zwischen Bern und Washington. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wirtschaftsminister Guy Parmelin ist oft zwischen der Schweiz und den USA gependelt.
  • Auf Trab hält ihn der Zollhammer von US-Präsident Donald Trump.
  • Zu einem stressigen Höhepunkt kam es Mitte November.

US-Präsident Donald Trump jagt den Schweizer Wirtschaftsminister ganz schön hin und her. Viermal musste Guy Parmelin in den letzten vier Monaten kurzfristig nach Washington reisen.

Zuerst flog er Anfang August nach Washington, in der Hoffnung, den angekündigten Zollhammer noch abzuwenden.

Die Pendlerei zwischen Bern und Washington endete am 14. November vorläufig. Im Gepäck hatte der SVP-Bundesrat einen Deal mit 15 Prozent statt 39 Prozent Zöllen.

Guy Parmelin sei «alles andere als euphorisch»

«Bundesrat Parmelin ist zufrieden, aber alles andere als euphorisch.» Dies sagt Markus Spörndli, Mediensprecher des Wirtschaftsdepartements (WBF), auf Anfrage.

Fliegst du oft nur für kurze Zeit ins Ausland?

Status quo ante wäre ihm lieber gewesen, sagt Spörndli. «Das heisst, so wie vor dem 2. April oder sogar ohne Zölle.»

Noch im Frühling erhoben die USA für alle Importe Basiszölle in der Höhe von lediglich 10 Prozent.

Normalerweise fliege er mit der Swiss

Nach Washington flog der derzeitige Super-Pendler mit dem Bundesratsjet. «Bei diesen Reisen musste er der Kurzfristigkeit wegen immer den Bundesratsjet benutzen», sagt Markus Spörndli. «Zuvor – oder auch für die halbjährlichen Weltbanktreffen in Washington – flog er immer mit der Swiss im Linienflugzeug.»

Begleitet wurde Guy Parmelin von Staatssekretärin Helene Budliger Artieda und einer dreiköpfigen Delegation aus der Bundesverwaltung.

Letzten Mittwoch hob der Flieger kurz vor 21.30 Uhr in Bern-Belp ab. Kurz vor 23.30 Uhr amerikanischer Zeit landete er am Flughafen Washington Dulles.

Am Donnerstag traf Guy Parmelin den US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer zu Zollgesprächen. Am selben Tag stand bereits der rund siebenstündige Rückflug nach Bern-Belp an.

Termin um Termin

«Über den Ablauf der Verhandlungen erteilen wir keine Auskunft», teilt das Wirtschaftsdepartement mit.

Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Wirtschaftsminister an diesen beiden Tagen zwischen zwei Kontinenten einen durchgetakteten Terminplan hatte.

Kurz nach sieben Uhr morgens landete die Delegation am Donnerstag wieder in der Schweiz. Und bereits einen Tag später informierte Parmelin an einer Medienkonferenz über den Zolldeal. Ohne minutiöse Vorbereitung kurz nach der Ankunft dürfte die Medienkonferenz nicht über die Bühne gegangen sein.

Am Freitagabend stand für den Wirtschaftsminister zudem noch ein Auftritt in der SRF-Sendung «10vor10» an. Durch den Zeitunterschied zwischen der Schweiz und den USA dürfte ihm auch noch ein Jetlag in den Knochen gesteckt haben.

Parmelin habe «genug» geschlafen

Moderator Urs Leuthard fühlte mit. Wie müde er nach diesen Tagen sei, fragte er den Bundesrat. «Jetzt geht es noch, aber wahrscheinlich werde ich diese Nacht sehr gut schlafen», antwortete er.

Hat der Zolldeal dem Bundesrat den Schlaf geraubt? Auf die Frage, wie viele Stunden Schlaf Parmelin während seiner Zollmission hatte, antwortet sein Departement knapp. «Genug», sagt Markus Spörndli.

Das Bundesratsamt ist anspruchsvoll und streng. Dies verdeutlicht der ehemalige Bundeskanzler Walter Thurnherr in seinem Buch. Mancher Bundesratskandidat könne sich glücklich schätzen, dass er es nie geworden sei, schreibt er darin.

Was bedeuten diese Umstände für kurzfristige Reisen in einen anderen Kontinent? «Das wird in der Planung berücksichtigt», sagt Parmelins Mediensprecher.

Kommentare

User #4313 (nicht angemeldet)

Ach, der ärmste. Dabei könnte er seine Pension geniessen. Ist zu hoffen, dass nicht seine Familie ihn zwingt weiter so hart zu "arbeiten" ...

User #5267 (nicht angemeldet)

Fliegst du oft nur für kurze Zeit ins Ausland? 3 | wenn ich ins Ausland fliege machen mir 5 - 6 Stunden Zeit Verschiebung nichts aus, nur die eine Stunde Sommer-Winterzeit, da kämpfe ich das ganze Jahr mit Müdigkeit ... 🥳🥳🤦‍♀️🤦‍♂️

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