Bundesrat Guy Parmelin sieht einen Anstieg der Armee-Einsätze wegen Klimawandel-bedingter Probleme. Daraus muss man Konsequenzen ziehen.
Christian Rathgeb, Regierungsrat des Kantons Graubünden (h.), Anna Giacometti, Gemeindepräsidentin von Bregaglia GR (v.) und Bundesrat Guy Parmelin (l.) bei der Besichtigung des Bergsturzgebietes Bondo GR.
Christian Rathgeb, Regierungsrat des Kantons Graubünden (h.), Anna Giacometti, Gemeindepräsidentin von Bregaglia GR (v.) und Bundesrat Guy Parmelin (l.) bei der Besichtigung des Bergsturzgebietes Bondo GR. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Guy Parmelin denkt über die Anschaffung eines Löschflugzeugs nach.
  • Nicht nur für die Schweiz, sondern auch um unsere Nachbarn in der Not zu unterstützen.

«Zum Auftrag des Militärs gehört die subsidiäre Unterstützung der Behörden im Katastrophenfall», stellt Guy Parmelin, Bundesrat mit der Leitung über das Eidgenössische Departement für Verteidigung, klar. Die Armee spüre zudem die Folgen des Klimawandels: «Wir stellen fest, dass die Gesuche um Unterstützung der Behörden zugenommen haben, sei es wegen Trockenheit, Waldbränden oder Murgängen.»

Der Verteidigungsminister spricht in dem Interview mit «NZZ am Sonntag» von seinen Eindrücken zu Klimawandel-bedingten Katastrophen: «Wir sind gut ausgerüstet.» Dennoch will Parmelin überprüfen lassen, ob die Armee für derartige Einsätze über geeignete Mittel verfügt.

Löschflugzeug für die Schweiz und Hilfspool für Europa

Beispielsweise denkt Parmelin über die Anschaffung einer Canadair, eines Löschflugzeugs für Waldbrände nach. Die sei angesichts der Trockenheit eine «sinnvolle» Anschaffung, auch für die Zusammenarbeit mit anderen Ländern. «Eine Idee wäre zum Beispiel, dass wir mit anderen Ländern einen Pool gründen, in den alle ihre Mittel einbringen und aus dem man sich im Notfall bedienen kann», erklärt Parmelin. Damit könne die bereits vorhandene intereuropäische Hilfe verbessert werden.

Für Parmelin ist klar, dass «wir unsere Fähigkeiten zur Bewältigung von Naturereignissen noch verstärken sollten». Deshalb ist er auch für die Senkung der Anzahl Zivildienstler: «Wenn es ernst gilt, braucht es ausgebildete Einsatzkräfte von Armee und Zivilschutz.» Nur mit Zivildienstlern würde man nichts erreichen.

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