Das Gesundheitspersonal kämpft an vorderster Front gegen das Coronavirus. In einem offenen Brief an den Bundesrat fordert es mehr Schutz.
Pflegepersonal Corona
Pflegepersonal in der Covid-19-Abteilung am HRC Hospital in Rennaz VD auf dem Höhepunkt der Corona-Krise im April. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus belastet das Gesundheitswesen, sowie das Personal, sehr stark.
  • Auch in der Schweiz leiden Angestellte in Spitälern unter der Situation.
  • Sie wünschen sich vom Bundesrat mehr Schutz und konkretere Massnahmen für ihre Arbeit.

Es sind ernüchternde Zahlen aus den Spitälern der ganzen Welt: Mindestens 7'000 Angestellte im Gesundheitswesen starben an Covid-19, über 200'000 von ihnen steckten sich an. Das ergaben Recherchen von Amnesty International, die deswegen vom Bundesrat eine Evaluation der Lage des Gesundheitswesens fordert.

Gesundheitspersonal Spital
Gesundheitspersonal im Universitätsspital Genf im April. - Keystone

Doch: «Für die Schweiz liegen bis heute keine genauen Daten über die Folgen der Pandemie für das Gesundheitspersonal vor», kritisiert Amnesty in einem offenen Brief an die Landesregierung. Aber genau diese Daten brauche es, um die Betroffenen besser unterstützen und schützen zu können. Der Brief wird heute überreicht.

«Applaus ist nicht genug»

«Jetzt ist die zweite Welle angekommen und die Situation des Personals ist alarmierend. Jedem und jeder droht die Erschöpfung», sagt Béatriz Rosende der Gewerkschaft VPOD. Nicht nur Erschöpfung sei eine Sorge der Angestellten, sondern auch Mangel an Schutzmaterial, unzureichende Löhne und Arbeit trotz Krankheitssymptomen.

Applaus Gesundheitspersonal Coronavirus
Menschen in Zürich klatschen während der Pandemie des Coronavirus für das Gesundheitspersonal im März 2020. - Keystone

Für die nächste Woche sei deshalb auch eine Protestwoche des Pflegepersonals geplant. «Applaus ist nicht genug. Das Pflegepersonal fordert konkrete Massnahmen, um die zweite Welle an Ansteckungen mit dem Coronavirus besser bewältigen zu können», so Yvonne Ribi vom Berufsverband Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK).

Neben der VPOD und dem SBK haben auch die Unia und weitere Gewerkschaften, wie auch mehrere Frauenvereine die Forderung unterzeichnet.

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