FDP: Andrea Caroni sagt fürs Präsidium ab

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

Das Feld der möglichen Nachfolger von Thierry Burkart wird kleiner: Der Ausserrhoder Ständerat Andrea Caroni will nicht Präsident der FDP werden.

Andrea Caroni FDP
Andrea Caroni nimmt sich aus dem Rennen, was das FDP-Parteipräsidium angeht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Andrea Caroni kandidiert nicht für das Amt des FDP-Parteipräsidenten.
  • Der Ständerat nennt die Familie und seine politischen Funktionen als Gründe.
  • Andere mögliche Burkart-Nachfolger lassen ihre Entscheidung derzeit noch offen.

Die FDP ist auf der Suche nach einem neuen Parteipräsidium. Anfang Juni hat Thierry Burkart angekündigt, von seinem Amt zurücktreten zu wollen. Am 18. Oktober werden die Delegierten der Liberalen das neue Präsidium wählen.

Thierry Burkart
Noch-FDP-Präsident Thierry Burkart. - keystone

Bis am 20. August haben Interessenten Zeit, ihre Kandidatur bei der Findungskommission einzureichen. Ein Name, der als möglicher Burkart-Nachfolger kursierte, war derjenige von Ständerat Andrea Caroni.

Caroni sagt ab – drei Gründe für Verzicht

Nun ist aber klar: Der Ausserrhoder Politiker will nicht Parteipräsident werden. Caroni sagt gegenüber «CH Media»: «Ich habe mich über die vielen Ermunterungen gefreut, aber trotzdem entschieden, dass ich mich nicht um das Amt bewerbe.»

Andrea Caroni
Der Ausserrhoder FDP-Ständerat Andrea Caroni. - keystone

Caroni nennt drei Gründe für seine Absage. Erstens wolle er viel Zeit mit seiner 11-jährigen Tochter und seinem 9-jährigen Sohn verbringen. Man könne aus seiner Sicht «nicht zugleich Parteipräsident und kleinen Kindern ein guter Vater sein».

Die Gründe zwei und drei betreffen seine aktuellen politischen Ämter. Einerseits sei es einfacher, als Nationalrat Präsident zu sein denn als Ständerat. «Wir Ständeräte sind Freigeister und weichen zuweilen von der Parteilinie ab», erklärt Caroni.

Ist Thierry Burkart aus deiner Sicht ein guter FDP-Präsident?

Andererseits sei er bis zum 1. Dezember sogar Ständeratspräsident. Als Kandidat fürs Parteipräsidium müsste er im Wahlkampf erklären, wie er die FDP ausrichten würde. «Ich kann das als Ständeratspräsident nicht – ich habe mich politisch zurückzuhalten», sagt Caroni.

Auch Nationalratspräsidentin Riniker sagt ab

Vor einer Woche hat bereits die Aargauer FDP-Nationalrätin Maja Riniker als Burkart-Nachfolgerin abgesagt. Sie befindet sich als aktuelle Nationalratspräsidentin in einer ähnlichen Situation wie Caroni als Ständeratspräsident.

Maja Riniker FDP
Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP). - keystone

Tatsächlich argumentierte auch Riniker mit ihrem Amt als Nationalratspräsidentin. Und auch bei ihrer Absage spielte die Familie eine Rolle.

Aussichtsreiche Kandidaten der FDP haben sich noch nicht entschieden

Trotz dieser Verzichte hat die FDP nach wie vor einige Kandidatinnen und Kandidaten fürs Präsidium. Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher will sich laut «CH Media» in den kommenden Sommerwochen entscheiden. Nationalrat Andri Silberschmidt will im August kommunizieren.

Ständerat Damian Müller erklärte Anfang Woche gegenüber «20 Minuten», er befasse sich intensiv mit der Frage. Er habe sich für die kommenden Wochen genügend Zeit reserviert, um alles zu analysieren und Gespräche zu führen.

Kommentare

User #1360 (nicht angemeldet)

Das die Wählerverlierensde Partei keiner übernehmen will kann ich verstehen. Viel lieber wünsche ich aber ihrem euroturbomässigem Hausmedium NZZ eine grosse Abwanderung ihrer Leser.

User #3238 (nicht angemeldet)

Caroni ist halt ein Dampfplauderi. Er ist aber so offensichtlich hyperehrgeizig, dass es klar ist, dass er sich die Finger nicht mit dem Job als Parteipräsident verbrennen will. Sobald klar würde, dass er nicht Bundesrat werden könnte, ist der doch weg aus der Politik.

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