FDP: Andrea Caroni sagt fürs Präsidium ab
Das Feld der möglichen Nachfolger von Thierry Burkart wird kleiner: Der Ausserrhoder Ständerat Andrea Caroni will nicht Präsident der FDP werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Andrea Caroni kandidiert nicht für das Amt des FDP-Parteipräsidenten.
- Der Ständerat nennt die Familie und seine politischen Funktionen als Gründe.
- Andere mögliche Burkart-Nachfolger lassen ihre Entscheidung derzeit noch offen.
Die FDP ist auf der Suche nach einem neuen Parteipräsidium. Anfang Juni hat Thierry Burkart angekündigt, von seinem Amt zurücktreten zu wollen. Am 18. Oktober werden die Delegierten der Liberalen das neue Präsidium wählen.

Bis am 20. August haben Interessenten Zeit, ihre Kandidatur bei der Findungskommission einzureichen. Ein Name, der als möglicher Burkart-Nachfolger kursierte, war derjenige von Ständerat Andrea Caroni.
Caroni sagt ab – drei Gründe für Verzicht
Nun ist aber klar: Der Ausserrhoder Politiker will nicht Parteipräsident werden. Caroni sagt gegenüber «CH Media»: «Ich habe mich über die vielen Ermunterungen gefreut, aber trotzdem entschieden, dass ich mich nicht um das Amt bewerbe.»

Caroni nennt drei Gründe für seine Absage. Erstens wolle er viel Zeit mit seiner 11-jährigen Tochter und seinem 9-jährigen Sohn verbringen. Man könne aus seiner Sicht «nicht zugleich Parteipräsident und kleinen Kindern ein guter Vater sein».
Die Gründe zwei und drei betreffen seine aktuellen politischen Ämter. Einerseits sei es einfacher, als Nationalrat Präsident zu sein denn als Ständerat. «Wir Ständeräte sind Freigeister und weichen zuweilen von der Parteilinie ab», erklärt Caroni.
Andererseits sei er bis zum 1. Dezember sogar Ständeratspräsident. Als Kandidat fürs Parteipräsidium müsste er im Wahlkampf erklären, wie er die FDP ausrichten würde. «Ich kann das als Ständeratspräsident nicht – ich habe mich politisch zurückzuhalten», sagt Caroni.
Auch Nationalratspräsidentin Riniker sagt ab
Vor einer Woche hat bereits die Aargauer FDP-Nationalrätin Maja Riniker als Burkart-Nachfolgerin abgesagt. Sie befindet sich als aktuelle Nationalratspräsidentin in einer ähnlichen Situation wie Caroni als Ständeratspräsident.

Tatsächlich argumentierte auch Riniker mit ihrem Amt als Nationalratspräsidentin. Und auch bei ihrer Absage spielte die Familie eine Rolle.
Aussichtsreiche Kandidaten der FDP haben sich noch nicht entschieden
Trotz dieser Verzichte hat die FDP nach wie vor einige Kandidatinnen und Kandidaten fürs Präsidium. Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher will sich laut «CH Media» in den kommenden Sommerwochen entscheiden. Nationalrat Andri Silberschmidt will im August kommunizieren.
Ständerat Damian Müller erklärte Anfang Woche gegenüber «20 Minuten», er befasse sich intensiv mit der Frage. Er habe sich für die kommenden Wochen genügend Zeit reserviert, um alles zu analysieren und Gespräche zu führen.