Start zur Kampagne für die Fair-Food-Initiative: Die Initianten wehren sich gegen die Argumente des Bundesrats.
Maya Graf, Nationalrätin Grüne, erklärt, weshalb es die FairFood-Initiative braucht. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Start zur Kampagne für die Fair-Food-Initiative, über die am 23.9. abgestimmt wird.
  • Die Initianten wehren sich gegen das Argument, so würden Lebensmittel für alle teurer.
  • Die Unterstützung für die Initiative werde immer grösser, auch bei Bürgerlichen.

Die Fair-Food-Initiative fordert, dass nicht nur die Schweizer Landwirtschaft nachhaltiger wird. Sondern dass auch die importierten Lebensmittel gewisse Kriterien erfüllen müssen. Der Bundesrat unterstützt zwar das Anliegen, sieht es aber weitestgehend erfüllt. Er warnt, dass sonst internationale Verträge verletzt werden könnten.

Regional ökologisch und nachhaltige Importe

Das sei falsch, sagt die Grüne Nationalrätin Maya Graf: «Die Verträge sollen weiterentwickelt werden und bei neuen Verträgen die Nachhaltigkeit von Anfang an mit eingeschlossen werden.» Auch das Argument, dass die Lebensmittel teurer würden weil keine Billigprodukte mehr importiert werden dürfen, lässt Graf nicht gelten.

Interview mit Maya Graf, Nationalrätin Grüne.

«Das Angebot wird nicht teurer, sondern besser», betont Graf. Natürlich gebe es dann kein Billig-Poulet aus Brasilien oder günstige Erdnüsse aus Indien mehr. Aber weil das Angebot breiter und vielfältiger werde, sei das sehr positiv für die Konsumenten.

70 Franken pro Monat für Bio pur

Auch Bio-Suisse-Präsident Urs Brändli rechnet vor, dass eine Familie pro Monat 70 Franken mehr ausgeben müsste, wenn sie ausschliesslich Bio-Produkte kaufen würde. «Das verlangt die Initiative ja aber auch gar nicht», betont Brändli. Es gebe ja auch noch günstigere Labels als Bio.

Auch die 70 Franken relativiert er: Das sei aufs Jahr gerechnet etwa der Preis eines Smartphones. Und der Betrag liesse sich wohl auch noch drücken, wenn man zum Beispiel Geld anderweitig einspare, wie beim Foodwaste.

Interview mit Urs Brändli, Präsident von Bio-Suisse. - Nau

Breite Unterstützung nicht nur bei Linken und Bäuerinnen

Die Unterstützung für die Initiative wachse jeden Tag, sagt Graf: «Die Leute erkennen, dass die Fair-Food-Initiative eine grosse Chance ist, um mehr Nachhaltigkeit und Qualität in das Lebensmittelangebot bringen.»

Zahlreiche Organisationen unterstützen die Initiative bereits. Darunter auch der Verband der Bäuerinnen und Landfrauen. «Wenn sie mich auf die Herren ansprechen: Ich bin überzeugt, dass auch bürgerliche Politiker gut daran täten, das Anliegen zu unterstützen», sagt Graf. Erste haben diesen Schritt bereits getan: So hat die SVP-Sektion Waadt die Ja-Parole beschlossen und die CVP Kanton Genf immerhin Stimmfreigabe.

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