Über die Ernährungssouveränität-Initiative wird am 23. September abgestimmt. Sie schafft das Unmögliche und mobilisiert von links bis rechts.
Folgen der Hitzewelle 2003: Ein ausgetrocknetes Zuckerrübenfeld im Aargau.
Folgen der Hitzewelle 2003: Ein ausgetrocknetes Zuckerrübenfeld im Aargau. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Initiative für Ernährungssouveränität stösst auf viele Befürworter.
  • Selbst gewisse SVP-Exponenten begeistern sich für die eher linke Initiative.

Gleich zwei Initiativen widmen sich am 23. September 2018, bei den nächsten schweizweiten Abstimmungen, dem Thema Ernährung. Zum einen die Fair-Food-Initiative, zum anderen die Ernährungssouveränität-Initiative. Letztere schafft es, Linke und Rechte zu vereinen.

Gegenüber «SRF» sagte Regina Fuhrer, Präsidentin der Kleinbauern-Vereinigung und Berner SP-Grossrätin: «Sie (die Initiative, Anm.d.Red. ) spricht verschiedene Kreise und Menschen an.» So verschiedene Kreise, dass zum Beispiel der Präsident des Zürcher Bauernverbands und SVP-Kantonsrat Hans Frei der Initiative gegenüber sympathisch eingestellt ist.

Grosse Ängste bei den Bauern

Die Ernährungssouveränität-Initiative wurde von der Gewerkschaft Uniterre lanciert. Die Initiative verlangt in erster Linie, dass mehr Menschen in der Landwirtschaft arbeiten und dass deren Arbeitsbedingungen einheitlich geregelt sind. Des Weiteren sollen Schweizer Normen für importierte Produkte gelten und ein generelles Gentech-Verbot in der Schweiz eingeführt werden.

«Die Existenzängste sind derzeit sehr gross, weil die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Landwirtschaft äusserst herausfordernd sind», sagt Frei. Da wären (mehr) staatliche Subventionen, wie von der Initiative gefordert, willkommen.

Verschiedene Bauerverbänden, von linksgrün bis konservativ, haben entweder die Stimmfreigabe oder die Ja-Parole beschlossen. SVP-Frei fände es auch nicht weiters schlimm, würde die Initiative abgelehnt, schon ein gutes Resultat würde reichen: «Es kann uns weiterhelfen, unseren Anliegen (die der Bauern, Anm.d.Red.) zum Durchbruch zu verhelfen.»

Die Initiative stösst aber nicht nur auf Liebe. Die SVP-Parteispitze sagt nein, Teile der FDP sind ebenfalls dagegen. Zudem befürchten auch einige Linke, zu starke Eingriffe vom Staat.

Hier geht es zum vollständigen Initiativen-Text.

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