Dieser Bundesrat flog 2024 am meisten
Etwa gleich viele Stunden wie im Vorjahr waren die Bundesratsjets 2024 in der Luft. Verschiebungen gab es trotzdem.

Das Wichtigste in Kürze
- Aussenminister und Bundespräsidentinnen fliegen generell am meisten.
- Das zeigt auch die neuste Statistik zur Auslastung der Bundesratsjets.
- Während die Bundesräte eher mehr flogen, hielten sich die Bundesbeamten etwas zurück.
Der Bundesrat hat die jährliche Statistik der Dienstleistungen des Lufttransportdienstes des Bundes veröffentlicht. Das heisst: Wer wie viele Stunden mit den Bundesratsjets, seltener auch mit Helikoptern, unterwegs war.

Dabei zeigt sich: Im Vergleich zum Vorjahr waren Bundesrat und Departemente praktisch gleich viele Stunden in der Luft: 2024 insgesamt 759 Stunden, im Vorjahr 731 Stunden. Unterschiede gibt es aber bei den Passagieren.
EDA und VBS düsten am meisten herum
In den dreistelligen Bereich schaffte es die mittlerweile abgetretene VBS-Vorsteherin Viola Amherd mit rund 130 Stunden im Flugzeug. Das lag wohl daran, dass sie als Bundespräsidentin ausserordentlich viele Auslandsreisen absolvierte. Im Vorjahr «durfte» sie lediglich mikrige 22 Stunden in den Jet.

Übertroffen wird der präsidiale Wert lediglich von Aussenminister Ignazio Cassis mit rund 140 Stunden. Auch das dürfte naturgemäss an seiner Funktion liegen. Auch wenn er gerüchtehalber das bundeseigene Flugangebot ab und zu als «Taxi Ticino» nutzen soll. Im Vorjahr belegte er dennoch «nur» den zweiten Platz hinter dem damaligen Bundespräsidenten Alain Berset.
Bemerkenswert: Beide Departemente mussten sich auch für über 30 Stunden bei privaten Anbietern einmieten, weil die Jets nicht verfügbar waren. Im 2023 gab es bedeutend weniger solcher Ausfälle, insgesamt nur im einstelligen Bereich.

Zählt man die Flüge mit Helikoptern dazu, bleibt das Bild in etwa gleich. Mit Superpuma & Co. flog der Bundesrat jeweils nur wenige Stunden.
Beamte flogen weniger
Deutliche Unterschiede gibt es hingegen bei den weiteren Personengruppen, die das Angebot des Lufttransportdienstes nutzen. 2023 flogen die Parlamentsdienste, die Bundeskanzlei und die Departemente noch währen knapp 250 Stunden. Während die Chefinnen und Chefs 2024 mehr flogen, zeigten die Bundesbeamten mehr Zurückhaltung: Nur noch 160 Stunden verbrachten sie in Flugzeug und Helikopter.
Auch bei den Departementen gibt es grosse Unterschiede: So flog aus dem EDI und dem Uvek das ganze Jahr über niemand mit einem Bundesratsjet. Am meisten Stunden (17,6) verbuchte auch hier das EDA, gefolgt vom EJPD mit 11,3 Stunden.
Diese beiden Departemente nutzen auch die Helis am meisten: EDA und EJPD teilen sich knapp die Hälfte der 160 Helistunden auf. Das EDI glänzt auch hier mit einem Nuller.
Laut Bundesrat sind Staatsluftfahrzeuge in der aktuellen geopolitischen Lage nötig und von Vorteil. Der Lufttransportdienst des Bundes fliegt nicht nur für Regierung und Parlament. Sondern auch für Soforthilfe bei Katastrophen und humanitären Notlagen sowie für weitere Missionen im Interessen der Schweiz.