Bundesrat

Bundesrat bewilligt Strafverfahren im Fall NDB

Anna Baumert
Anna Baumert, Keystone-SDA

Bern,

Der Bundesrat gibt den Ermittlungen in der Spionage-Affäre beim NDB grünes Licht. Somit entscheidet sich die Landesregierung für Aufklärung.

NDB
Der NDB geriet wegen angeblich nach Russland geflossener Daten in die Schlagzeilen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Teils sensible Daten sollen vom NDB nach Russland geflossen sein.
  • Der Bundesrat bewilligt die Ermittlungen in dem Fall.

Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) soll sensible Daten mit privaten Cybersicherheitsfirmen geteilt haben. Darunter: die umstrittene russische Firma Kaspersky.

So sollen die Daten schliesslich in die Hände des russischen Geheimdienstes geraten sein.

Aufgrund der Russland-Affäre hat die Aufsichtsbehörde über den Nachrichtendienst (AB-ND) Strafanzeige bei der Bundesanwaltschaft (BA) eingereicht. Dies unter anderem wegen Verdachts auf Spionage.

Die Bundesanwaltschaft sah einen Anfangsverdacht als gegeben. Ob die heiklen Ermittlungen aufgenommen werden dürfen, musste aber der Bundesrat entscheiden.

Denn ein Verfahren wegen Verdachts auf Spionage-Delikte könnte dem Ruf des NDB schaden. Das würde dann potenziell die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern erschweren.

Der Bundesrat hat den Ermittlungen trotzdem zugestimmt und sich somit für Aufklärung entschieden, wie «SRF» berichtet. Die entsprechenden Bestätigungen liegen der Nachrichtenagentur SDA inzwischen vor.

Beweise gesichert

«Das EJPD hat das Gesuch der Bundesanwaltschaft dem Bundesrat vorgelegt. Dieser hat es in seiner Sitzung vom 13. Juni gutgeheissen», heisst es vom Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD).

Das Ermächtigungsgesuch wurde laut der BA aufgrund einer möglichen Verletzung des Amtsgeheimnisses, möglicher verbotener Handlungen für einen fremden Staat sowie mutmasslichen politischen Nachrichtendienst eingereicht.

Die letzten beiden Delikte können mit bis zu drei Jahren Freiheitsentzug bestraft werden.

Bis zum Entscheid des Bundesrats verging mehr als ein halbes Jahr. In dieser Zeit trafen die Strafverfolger parallel zum Ermächtigungsgesuch sichernde Beweis-Massnahmen, so die Bundesanwaltschaft. Ob es beim NDB oder dessen Angestellten im Zuge dessen Hausdurchsuchungen gab, ist nicht bekannt.

Findest du es gut, dass der Bundesrat das Strafverfahren genehmigt hat?

Die Ermittlungen werden formell gegen Unbekannt geführt. Der NDB hält gegenüber «SRF» fest, man werde der Bundesanwaltschaft «uneingeschränkt zur Verfügung stehen».

Kommentare

User #1957 (nicht angemeldet)

Die Spuren führen nicht zufällig zur SVP?

User #5601 (nicht angemeldet)

Heikle Angelegenheit. Vielleicht steckt noch mehr dahinter. LOL.

Weiterlesen

Prisca Fischer AB-ND NDB
23 Interaktionen
Erneute Kritik
Gerhard Andrey NDB
88 Interaktionen
Spionage für Russland
NDB
16 Interaktionen
Daten nach Russland?

MEHR BUNDESRAT

Kaspar Villiger
18 Interaktionen
Kritik
daten bundesräten
25 Interaktionen
Sparpaket
Martin Pfister F-35
303 Interaktionen
Pfister informiert
Expo.02
6 Interaktionen
Haushalt

MEHR AUS STADT BERN

zug bauarbeitet
90 Mio. Franken
Verkehrskontrolle
1 Interaktionen
Bern
YB
Biel gegen Basel!