Bundesrat

Diese Tipps erhält der Bundesrat für die Verhandlungen mit den USA

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Bern,

Seit dem «Liberation Day» am 2. April geben Experten und Ex-Diplomaten Tipps zur Verhandlungsstrategie des Bundesrats.

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Experten und Ex-Diplomaten haben seit dem «Liberation Day» am 2. April der Regierung Tipps zur Verhandlungsstrategie gegeben. (Symbolbild) - keystone

Wirtschafts- und Verhandlungsexperten sowie ehemalige Diplomaten haben sich seit dem sogenannten «Liberation Day» am 2. April zur Verhandlungsstrategie des Bundesrats geäussert. Sie gaben unter anderem nachstehende Tipps der Regierung:

SEIT DEM 1. August:

THOMAS BORER: Die Schweiz soll auf ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter oder Vizepräsident Guy Parmelin drängen, sagte Thomas Borer, ehemaliger Diplomat und heutiger Berater, am Montag in einem Interview mit den Zeitungen von CH Media. «Man muss auch unkonventionell vorgehen», erklärte der Ex-Diplomat weiter, und meinte damit, dass FIFA-Präsident Gianni Infantino in die Gespräche involviert werden könne.

Der Schweizer Fussballfunktionär verstehe sich mit Trump gut und könnte beispielsweise zwischen Trump und Staatssekretärin Helene Budliger Artieda vermitteln. In einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» sagte Borer, die Schweiz solle sich an die von der EU gemachten Zugeständnisse orientieren und bei der Landwirtschaft Hürden abbauen.

Die Wirtschaftsleistung der Landwirtschaft in der Schweiz sei vernachlässigbar und die Bauern könnten mit Subventionen zufriedengestellt werden. Weiter müsse der «Trumpf mit der Pharmaindustrie» gespielt werden, solange er etwas wert sei.

MARTIN HIRZEL: Der Bundesrat muss weiterverhandeln, wie Martin Hirzel, Präsident des Verbands der Schweizer Techindustrie Swissmem, am Samstag im Interview mit dem «Blick» sagte. Zudem sollen Märkte abgesichert und neue erschlossen werden. Drittens verlange Hirzel, dass Regulierungen abgebaut und die Belastungen für Unternehmen reduziert werden.

VOR DEM 1. August:

MATTHIAS SCHRANNER: Sobald die Schweiz einen Zollbrief von US-Präsident Donald Trump erhalte, solle sie ruhig bleiben, sagte Verhandlungsberater Matthias Schranner in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» Mitte Juli. Die Schweiz habe starke Argumente auf ihrer Seite, denn sie verfüge über «unheimlich viele Unternehmen auf Weltniveau» und eine global relevante Pharmabranche. In Verhandlungen sei es normal, seine Macht zu demonstrieren. Bei einer nächsten Verhandlungsrunde sollte die Schweiz laut Schranner stärker auftreten und ihre Machtmittel ausspielen.

MAGDALENA MARTULLO-BLOCHER: «Ich würde Klartext mit ihm reden», sagte Magdalena Martullo-Blocher, Geschäftsführerin von EMS-Chemie und SVP-Nationalrätin, in einem Interview mit der «Südostschweiz» Mitte Juli. Sie würde mit Direktheit, aber auch mit etwas Humor in ein Gespräch mit US-Präsident Donald Trump einsteigen. Natürlich würde sie ihn dabei nicht beleidigen.

THOMAS BORER: Für einen Deal braucht es ein ganzes Paket mit Vorschlägen, die das Interesse der Amerikaner wecken, wie Thomas Borer Mitte April in einem Interview mit dem «Blick» sagte. So sollten Investitionen von über 100 Milliarden in Aussicht gestellt werden oder die Schweiz könne ein Freihandelsabkommen vorschlagen. Laut Borer müsse insbesondere der Export aus der Pharma- und der Maschinenindustrie gewährleistet werden.

RAHUL SAGAHL: Die Schweiz könne beispielsweise beim Import von Orangen, Sojabohnen oder Mandeln Konzessionen machen, sagte Rahul Sahgal, Direktor der Handelskammer Schweiz-USA, in einem Interview mit dem «Blick» Anfang April. Diese Massnahme würde aber nicht für eine ausgeglichene Handelsbilanz sorgen. Für Trump seien die Investitionen aus der Schweiz vor Ort interessant, also die Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA. Dieser Prozess sei aber sehr langwierig.

Kommentare

User #6193 (nicht angemeldet)

Vorallem der Genmanipulierte Soja Import ist schlecht. Dann kann die EU via Monsanto auch ihre genverseuchten Produkte liefern. Aber zum Schluss bringt das alles nichts, wenn es nicht gekauft wird. Ich für meinen Teil brauche eine Genprodukte.

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