Bundesrat

Die Aufnahme von Kriegsgeschädigten hat in der Schweiz Tradition

Keystone-SDA
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Bern,

Seit Jahrzehnten nimmt die Schweiz besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus Krisenregionen auf, teils über UNHCR-Programme und humanitäre Aktionen.

Flüchtlinge
Die Schweiz beteiligt sich seit 2013 am Resettlement-Programm des UNHCR, um besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen eine sichere Aufnahme zu ermöglichen. (Symbolbild) - dpa

Der Bundesrat beschliesst laut dem Staatssekretariat für Migration in regelmässigen Abständen neue Aufnahmeprogramme für besonders Schutzbedürftige. Seit 2013 wurden mit den Programmen über 5000 Personen in der Schweiz aufgenommen.

Die Schweiz beteiligt sich seit dann am Resettlement-Programm des Uno-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR). Ziel ist es laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM), besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen aus Krisenregionen eine sichere und legale Einreise in die Schweiz zu ermöglichen.

Neben den regulären Resettlement-Programmen führt der Bund gelegentlich zusätzliche humanitäre Aktionen bei akuten Krisen durch, etwa beim Bürgerkrieg in Syrien oder der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan.

Syrien: Pilotprojekt für Schutzbedürftige

SEPTEMBER 2013: Der Bundesrat beschliesst, innerhalb von drei Jahren ein Kontingent von insgesamt rund 500 Personen aus Syrien aufzunehmen, dies im Rahmen eines Pilotprojektes für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge. Die Flüchtlinge werden jeweils vom UNHCR ausgewählt. Vom sogenannten Wiederansiedlungsprogramm profitieren besonders verletzliche Personen, vor allem Kinder, alleinstehende Frauen, Alte und Kranke.

1999: Die Schweiz entscheidet sich dazu, ein Kontingent von 2500 Kosovo-Vertriebenen aus Mazedonien aufzunehmen, darunter auch Kinder.

Bosnien-Herzegowina: Kinderaktion 1993

1993: Rund 750 Kinder und 250 Begleitpersonen aus Bosnien-Herzegowina, die der Bundesrat 1992 zu einem dreimonatigen Erholungsaufenthalt eingeladen hat, bleiben in der Schweiz. Eine Rückkehr ins kriegsgeschüttelte Ex-Jugoslawien sei vorläufig nicht zumutbar. Die Kinder und Begleitpersonen kamen am 22. Juli 1992 in Bussen in Chiasso an. Für die Kinderaktion stellten Appenzell Ausserrhoden, Freiburg, Graubünden, St. Gallen, Solothurn, Luzern, Tessin, Thurgau, Zürich und Schwyz Platz in Durchgangszentren zur Verfügung.

1992: Im Juli beschliesst der Bundesrat im Rahmen einer «zusätzlichen humanitären Geste», 750 Kinder und 250 erwachsene Begleitpersonen aus Kroatien und Bosnien-Herzegowina für drei Monate in der Schweiz aufzunehmen. Sie erholen sich von den Gräueln des Bürgerkriegs in der Region. Die Kosten dafür belaufen sich nach Angaben des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) auf ungefähr 2,5 Millionen Franken.

Jüdische Kinder finden Zuflucht im Zweiten Weltkrieg

MÄRZ 1988: Sechs Iraner – drei Kinder, eine Frau und zwei Männer -, die im Grenzgebiet zu Irak durch Giftgasbombardements schwer verletzt wurden, treffen in der Schweiz ein. Den Schwerverletzten werden von den Bundesbehörden aus humanitären Gründen entsprechende Einreisevisa ausgestellt. Die Kosten für Transport und Behandlung trägt die Regierung in Teheran. Diese Hilfsaktion wird nach EDA-Angaben von den Rotkreuz-Gesellschaften in Iran und in der Schweiz organisiert. Bereits in den Jahren 1985 und 1986 hatte sich die Schweiz zur Verfügung gestellt, um Giftgasgeschädigte aus der Golfregion zu behandeln.

ZWEITER WELTKRIEG: Während des Zweiten Weltkriegs nimmt die Schweiz mehrere hundert Kinder jüdischen Hintergrunds in der Schweiz auf. So werden zum Beispiel 1939 rund 250 jüdische Kinder in die Schweiz gebracht. Nach dem Ende des Kriegs reisen zahlreiche Kinder aus dem ausgebombten Deutschland ein.

Kommentare

User #2954 (nicht angemeldet)

Was für ein Hohn. Unter dem Deckmantel Tradition werden wieder zusätzliche Leute geholt. Und das mit massiven Kosten und einem hohen Sicherheitsrisiko. Wo bleibt die Tradition für uns Schweizer? Und warum müssen sie immer noch überlegen, woher das Geld für die 13. AHV- Rente lommt? Für alle anderen ist immer genug Geld da, nur für die eigenen Bürger nicht. Himmeltraurig, unsere linken Politiker...

User #6280 (nicht angemeldet)

Man kann auch mal Traditionen brechen

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