Darum hat Martin Pfister immer ein rotes Handy dabei
Verteidigungsminister Martin Pfister verlässt sein Büro nie ohne das «rote Telefon». Klingelt es, muss er einen wichtigen Entscheid fällen.

Das Wichtigste in Kürze
- «Das ‹rote Telefon› muss ich immer dabeihaben», sagt Bundesrat Martin Pfister.
- Klingelt es, muss der Verteidigungsminister sofort handeln.
- Im SRF-«Rundschau Talk» verrät er, wann es zum Einsatz kommt.
Ein Handy in einer roten Schutzhülle ist Martin Pfisters ständiger Begleiter. «Das ‹rote Telefon› muss ich immer dabeihaben», sagt der Schweizer Verteidigungsminister.
Auch wenn er im Bundeshaus Termine hat, lässt er das wichtige Handy nicht in seinem Büro. So auch an diesem Tag, als der SRF-«Rundschau Talk» ihn begleitet.
«Wenn die Luftwaffe zum Einsatz kommt, rufen sie mich an und ich müsste dann entscheiden», erklärt Pfister. Ein Geschäft im Ständerat steht an. Mit dem Handy und seinen Unterlagen unter dem Arm verlässt er um 8 Uhr morgens sein Büro in Richtung Ständeratssaal.
«Waffen mit Kampfflugzeugen einsetzen»
In Griffweite hat der Mitte-Bundesrat das «rote Telefon» auch, als er im «Rundschau»-Studio sitzt. «Es ist bei meiner Weibelin, die draussen im Studio wartet», sagt Pfister.
Moderator Gion-Duri Vincenz fragt nochmals nach, wann es genau zum Einsatz komme. Dies sei der Fall, wenn die Schweizer Armee Luftpolizeieinsätze leiste, antwortet Pfister. «Und das Risiko besteht, dass sie ihre Waffen mit Kampfflugzeugen einsetzen müsste.» Dann müsste er gemäss Gesetz diesen Einsatzentscheid treffen.
Bis jetzt musste der Verteidigungsminister noch keinen Entscheid durchgeben. «Nein, bis jetzt hat es noch nie geklingelt», bestätigt er.
Drohnen und schwache Verteidigung
Drohnenangriffe sorgen aktuell für eine angespannte Lage in Europa. Russische Drohnen verletzten den polnischen Luftraum durch Drohnen. Die Vereinten Nationen warnten deshalb vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs.
In den letzten Tagen häufen sich zudem Drohnensichtungen über dänischen Flughäfen.
Nach den Drohnenangriffen in Polen äusserte sich Martin Pfister über die Schweizer Verteidigung besorgt. «Nein, die Drohnen hätten nicht abgeschossen werden können», sagte er.
Auch die FA-18-Jets könnten solche Flugobjekte nicht erfassen, sagte Pfister. «Das Radarsystem reicht nicht aus.» Die Abwehr solcher Drohnen wäre seiner Meinung nach im Moment «nur im äusserst unwahrscheinlichen Fall» möglich.