Dank höheren Steuerabzügen sollen Familien künftig weniger Bundessteuern bezahlen müssen. Davon würden nicht nur nur wohlhabende Familien profitieren.
Philipp Kutter, Nationalrat CVP - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 27. September wird über die Steuerabzugsvorlage abgestimmt.
  • Diese will, dass Familien künftig höhere Kinderabzüge geltend machen können.
  • Damit soll nebst der finanziellen Entlastung auch der Fachkräftemangel bekämpft werden.

Im September vergangenen Jahres hatten National- und Ständerat dem geänderten Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer zugestimmt. Dank diesem sollten die Steuerabzüge für die externe Kinderbetreuung erhöht werden.

Ein Einzelantrag von CVP-Nationalrat Philipp Kutter forderte aber, dass auch die allgemeinen Kinderabzüge erhöht werden sollen. Das Parlament folgte dem Antrag und beschloss die Gesetzesänderung.

Nicht nur wohlhabende Familien sollen profitieren

Allerdings nicht ohne Widerstand. Die SP ergriff kurzum das Referendum, weshalb nun das Schweizer Stimmvolk über die Vorlage entscheidet.

Kinderbetreuung
Wer seine Kinder extern betreuen lässt, soll künftig höhere Steuerabzüge machen können. Es sollen aber auch Eltern profitieren, die ihre Kinder selber betreuen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Auch Grüne, Grünliberale und einzelne Vertreter der FDP lehnen die Vorlage ab. Aus ihrer Sicht werden einseitig Haushalte mit hohen Einkommen entlastet, die es nicht nötig hätten. Kutter bestreitet das im Video-Interview mit Nau.ch nicht: «Natürlich werden nur diejenigen Familien steuerlich entlastet, die auch Steuern zahlen.»

Aber man habe auch für Familien mit einem tieferen Einkommen bereits Lösungen. «Sie können zum Beispiel die Kitas vergünstigt nutzen oder bei der Krankenkasse eine Verbilligung der Prämie in Anspruch nehmen.» Somit seien für jede Art von Familie die passenden Instrumente vorhanden - unabhängig von deren Einkommen.

Keine negativen Erwerbsanreize

Laut den Befürwortern soll mit der Steuerabzugsvorlage nebst der finanziellen Entlastung auch der Fachkräftemangel bekämpft werden. Die Gegner widersprechen. Sie behaupten, ein allgemeiner Kinderabzug würde negative Erwerbsanreize schaffen.

Philipp Kutter, Nationalrat CVP - Nau.ch

Für Kutter ein unverständliches Argument. Familien, die ihre Kinder fremd betreuen lassen, würden laut dem Zürcher Nationalrat sogar doppelt profitieren. «Sie bekommen den allgemeinen Kinderabzug und können zusätzlich die Kosten der Kita bei den Steuern abziehen.»

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