Das Bundesamt für Gesundheit meldet beunruhigend hohe Ansteckungs-Raten mit dem Coronavirus. Nun nimmt Bundesrat Alain Berset in Zug Stellung.
Alain Berset Coronavirus
Stadler wünscht sich, dass die Regierung zukünftig den R-Wert nicht zur einzigen Grundlage für neue Massnamen macht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 700 neue Fälle und eine Positivitätsrate von 9,7 Prozent beunruhigen die Bevölkerung.
  • Gesundheitsminister Alain Berset informiert in Zug über die aktuelle Corona-Lage.

Manch ein Beobachter dürfte sich heute Mittag beim Essen verschluckt haben. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet 700 neue Corona-Fälle und eine Positivitätsrate von fast zehn Prozent.

Bereits übers Wochenende wurden über 1500 neue Fälle registriert. Das beunruhigt Wissenschafter und auch viele Bürgerinnen und Bürger. Doch seitens BAG herrscht seit Tagen eisernes Schweigen in Bezug auf das Coronavirus.

Alain Berset sieht Schnelltests positiv

Anlässlich eines Besuchs in Zug nimmt Gesundheitsminister Alain Berset (SP) wieder einmal Stellung zur aktuellen Situation. Diese sei «nicht einfach», stellte der Bundesrat klar. Allerdings sei die Situation von Kanton zu Kanton unterschiedlich. «In Zürich, Graubünden und Thurgau stellen wir einen klaren Anstieg fest.» Ein nationaler Lockdown sei keine gangbare Option, stellte er klar.

Alain Berset Zug Coronavirus
Alain Berset spricht an der Medienkonferenz in Zug über Schnelltests und steigende Corona-Zahlen. - Screenshot Keystone

Bei einem Besuch des Pharmariesen Roche habe er sich über die Entwicklung von Schnelltests informiert. «Es ist sehr positiv, wenn wir schneller testen können», so Berset. Allerdings sei das für das Handling der Daten eine grosse «Herausforderung».

Schnelltest Coronavirus
Das Ergebnis der PCR-Tests liegt im Normalfall frühestens nach einem Tag vor. Schnelltests könnten schon nach 20 Minuten Gewissheit bringen. Foto: Lino Mirgeler/dpa - dpa-infocom GmbH

Diese Tests würde definitiv kommen, noch wisse er aber nicht genau wann, erklärt der SP-Bundesrat. In der Folge warnte Berset davor, dass man im Winter sehr viele Tests brauchen werde. Eine Knappheit sei nicht auszuschliessen.

«Wir verfolgen die Entwicklung weiterhin überall sehr genau», so Berset. Die Schutzkonzepte würden sich bewähren, für eine Bilanz bei den Grossanlässen sei es noch zu früh.

«Die grosse Herausforderung für die gesamte Bevölkerung ist das Verhalten im privaten Umfeld», befürchtet Berset. Hier sei jede und jeder einzelne gefordert, «sonst erhalten wir Schwierigkeiten».

Bundesrat tagt wieder zum Coronavirus

Sicher ist: Nach einer Woche Pause tagt Morgen Mittwoch der Bundesrat wieder. Ob wegweisende Entscheide fallen, ist unklar. In Bezug auf die Quarantäne steigt der Druck auf das Gremium aber massiv.

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Bundesrat Alain Berset spricht während einer Medienkonferenz des Bundesrates über die Situation des Coronavirus, am Mittwoch, 29. April 2020 in Bern. - keystone

Wirtschaftsverbände drängen auf eine Verkürzung der Frist – oder eine komplette Abschaffung. Eine solche wäre wohl nur mit einer massiven Ausweitung der Tests auf das Coronavirus realisierbar.

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