Ja, Absicht. Nein, keine Abstimmungsempfehlung. Coca-Cola Schweiz lanciert eine Regenbogen-Kampagne gegen die Diskriminierung von Homo- und Bisexuellen.
Coca-Cola Diskriminierung
Mit solchen Inseraten warb Coca-Cola Schweiz für mehr Toleranz und gegen die Diskriminierung namentlich der LGBTQ-Community. - Keystone / zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Coca-Cola startet eine Kampagne in Regenbogenfarben gegen Diskriminierung.
  • Der Zeitpunkt kurz vor der Abstimmung über das neue Diskriminierungsverbot sei Absicht.
  • Von einer Einmischung in den Abstimmungskampf will man bei Coca-Cola aber nichts wissen.

Am 9. Februar stimmt das Volk darüber ab, ob das Anti-Diskriminierungsgesetz um die sexuelle Orientierung ergänzt wird. Heute lanciert Coca-Cola Schweiz eine Kampagne im Regenbogen-Kleid: «Für eine bunte und diskriminierungsfreie Gesellschaft». Man wolle Farbe bekennen und eine Diskussion über Werte lancieren, sagt Kommunikationschef Matthias Schneider. Und: Der Zeitpunkt komme nicht von ungefähr.

Mischt sich Coca-Cola in die Politik ein?

Die geballte Marketing-Power des Weltkonzerns im Dienste der LGBTQ-Community: Ist das nicht Einmischung? «Wir möchten betonen, dass wir keine politischen Positionen verfolgen», sagt Schneider. Die Kampagne sei keine Abstimmungsempfehlung, denn beiderseits gebe es gewichtige Argumente. Und doch: Das Manifest sei erst der Anfang einer Offensive, mit der sich Coca-Cola für eine moderne und diskriminierungsfreie Schweiz einsetzen will.

Homosexualität
Ein schwules Paar mit ihrem Sohn auf einem Spielplatz in Wipkingen. - Keystone

Das könnte nicht überall gut ankommen, und das ist man sich bewusst. «Wir wollen mit unserer Botschaft die Diskussion anregen und auch Bevölkerungsgruppe erreichen, welche eine andere Sichtweise zum diesem Thema haben könnten.» Entsprechend wird in allen vier Landessprachen kommuniziert. Die Umschlagsseiten von Zeitungen seien bereits gebucht, notabene auch diejenige der nächsten «Weltwoche», die für ein Nein zur Gesetzesänderung wirbt.

«Es gibt noch einiges zu tun»

Politisch Stellung beziehen will Coca-Cola also nicht. Der Einsatz für Lesben, Schwule oder Bisexuelle scheint aber durchaus ernst gemeint und nicht einfach ein farbenfrohes Gimmick. «Noch immer behalten viele LGBTIQ-Arbeitnehmer in der Schweiz ihre sexuelle Identität lieber für sich», betont Schneider. Viele würden sich nicht outen, aus Angst vor Diskriminierung am Arbeitsplatz. Freiheit, Toleranz, Gemeinsamkeit und Respekt seien Kernwerte von Coca-Cola.

Coca-Cola
Mehrere Lastwagen des US-Getränkeriese Coca-Cola. - dpa-infocom GmbH

Ein offenes Arbeitsklima sei förderlich für Kreativität und Produktivität, ergo eine Bereicherung für das Unternehmen. «Wir arbeiten deshalb an einem offenen und diskriminierungsfreien Arbeitsumfeld für alle Menschen, gleich welcher Herkunft, Religion oder Orientierung», sagt Schneider. Viel sei schon geschafft, doch: «Es gibt noch einiges zu tun.»

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