Ein schwules Berner Paar wünscht sich ein zweites Kind. Die SRF Serie dazu begeistert die TV-Zuschauer.
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Das schwule Paar Ciccio und Raphael Ravi-Pinto mit ihrer Tochter Gaia. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Raphael und Ciccio Ravi-Pinto aus Bern möchten ein zweites Kind.
  • Das schwule Paar liess ihre erste Tochter schon von einer Leihmutter in den USA austragen.
  • Bei «SRF bi de Lüt: Familiensache» avancieren die beiden zu den Publikumslieblingen.
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Diese Geschichte geht ans Herz. Das schwule Paar Raphael und Ciccio Ravi-Pinto aus Bern wünscht sich ein zweites Kind. In «SRF bi de Lüt: Familiensache» lassen sich die beiden zur Leihmutter in die USA begleiten.

Der Flugbegleiter und der Informatiker haben schon Tochter Gaia so austragen lassen. Sie nennt ihre Väter liebevoll «Papa» und «Daddy». Der biologische Vater ist Ciccio. Die Leihmutter ist die «Bauchmama».

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Ciccio Ravi-Pinto kuschelt mit Tochter Gaia. Der Informatiker ist der genetische Vater der Kleinen. Die Eizellspenderin ist eine anonyme Amerikanerin.
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Familie Ravi-Pinto: v.l. Ciccio und Raphael mit ihrer Tochter Gaia.
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v.l. Raphael und Ciccio mit ihrer Tochter Gaia.

Das Schicksal des Paares macht die beiden im SRF-Quotenhit zu Publikumslieblingen.

Schwules Paar wird Publikumshit bei «SRF bi de Lüt»

Denn: Homosexuelle Paare dürfen in der Schweiz keine Kinder adoptieren. Eine Leihmutter ist ihre einzige Möglichkeit, eine Familie zu gründen. Der Leihmutter werden dabei eine anonyme Eizelle und der Samen eines der Männer eingepflanzt.

Verfolgen Sie die Regenbogen-Familie im TV?

Die TV-Zuschauer fiebern mit. Zuletzt waren es 539'000 Zuschauer – das ist selbst für die Hit-Serie überdurchschnittlich viel. Beim Staffelbeginn Anfang Januar waren es sogar 609'000.

Das Paar stösst mit der TV-Präsenz die Debatte zu «Gleiche Rechte für alle» erneut an.

Über 100 Kommentare häufen sich auf der Facebook-Seite der Sendung.

«Sie gehen so schön mit ihrem Kind um», freut sich eine Zuschauerin. «Sie mussten einen Riesen-Aufwand betreiben, nur weil sie Männer lieben. Aber all die überforderten Hetero-Paare, die den Babysitter durch iPad und TV ersetzen, dürfen einfach so Kinder bekommen. Da läuft etwas falsch.»

Nur ganz wenige kritisieren: «Was ist daran schnusig? Total daneben eher! Sehr fragwürdig, das im TV zu zeigen.»

Das Paar selbst ist erleichtert. «Wir waren im Vorfeld etwas nervös. Wir wussten ja auch nicht, wie SRF das Videomaterial zusammengeschnitten hat», sagen sie zu Nau.ch.

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v.l. Raphael und Ciccio mit ihrer Tochter Gaia. - SRF

Die meisten Fragen drehten sich denn auch nicht um das Paar, sondern um die Leihmutterschaft, sagen die beiden.

«Die Leute haben manchmal richtige Horrorgeschichten im Kopf, in denen man den Leihmüttern das neugeborene Kind aus den Armen reisst und die Frauen traumatisiert zurücklässt. Mit unserer Geschichte wollen wir auch zeigen, dass dies mit der Realität überhaupt nichts zu tun hat.»

Rund 200'000 Franken kostete die Leihmutterschaft bisher. Geld, das sich der Flugbegleiter und der Informatiker am Mund abgespart haben.

«Wir sind beide einfache Angestellte mit einem durchschnittlichen Lohn. «Reich» würde uns keiner nennen», sagen sie. «Wir haben jahrelang gespart und auf vieles verzichtet. Wir haben uns entschieden, Eltern zu werden und haben diesem Ziel alles untergeordnet. Und das bereuen wir keine Nanosekunde!»

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