Am Montag lanciert Politikerin Christina Bachmann-Roth (CVP) einen provokativen Wahl-Slogan. Seit der Nau-Berichterstattung läutet das Telefon Sturm.
Christina Bachmann-Roth CVP
CVP-Politikerin Christina Bachmann-Roth aus Lenzburg AG kandidiert für den Nationalrat. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • CVP-Politikerin Christina Bachmann-Roth lanciert einen provokanten Nationalrats-Wahlkampf.
  • Ihr Slogan: «Bald kommen meine Tage!» sorgt für mächtig Gesprächsstoff.
  • Die CVP Kanton Aargau steht hinter ihrem Slogan, die Wahl-Plakate bezahlt sie aber selbst.

Mit einem gewagten Slogan lancierte CVP-Politikerin Christina Bachmann-Roth (35) gestern ihren Wahlkampf für den Nationalrat. Ihr Motto: «Bald kommen meine Tage!»

Die Politikerin aus Lenzburg AG ist sich bewusst, dass sie mit dem Spruch provoziere. Doch als potentielle Nationalrätin müsse sie «genug Power haben, heikle oder unangenehme Themen anzusprechen».

kampagne christina bachmann-roth
Die Kampagne von Bachmann-Roth ist gewagt. - zVg

Doch nicht bei allen kam der Spruch gut an, wie Bachmann-Roth gegenüber Nau bestätigt. Selbst CVP-Intern gab es im Vorfeld Ratschläge, «ich solle doch bitte auf den Slogan verzichten». Wir fragen bei ihr nach.

Nau.ch: Christina Bachmann-Roth, wie waren die Reaktionen auf ihren Wahl-Slogan?

Bachmann-Roth: Extrem. Ich habe sehr viele persönliche Nachrichten gekriegt und mein Telefon läutet seit gestern Sturm. Viele Frauen haben sich bei mir gemeldet. Sie finden meinen Slogan toll und sehr positiv.

Nau.ch: Und wie hat die CVP Aargau auf «Bald kommen meine Tage!» reagiert?

Bachmann-Roth: Eher verhalten. Innerhalb der Nationalrats-Kandidaten herrscht natürlich auch Konkurrenz. Das war zu erwarten.

Nau.ch: Es überrascht, dass die CVP Kanton Aargau hinter dem Slogan steht.

Bachmann-Roth: Sie haben es zuerst nicht positiv aufgenommen. Ich musste als Unternehmerin eine gewisse Eigenständigkeit für mich beanspruchen. Die CVP hatte Angst um mein Image und vielleicht auch um ihres. Wir haben aber einen Kompromiss gefunden. Ich werde die Wahlplakate mit meinem Slogan selbst finanzieren.

«Bald kommen meine Tage!» - wie gefällt Ihnen der Wahl-Slogan der CVP-Politikerin?

Nau.ch: Die Frage sei erlaubt. Sind Sie überhaupt in der richtigen Partei?

Lustig, diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Und die Antwort ist klar Ja. Bei der CVP gibt es eine gewisse Freiheit. Ich habe halt Ecken: So bin ich reformiert. Habe eine Nähe zur Operation Libero und bin auch sonst sehr liberal unterwegs, was nicht überall gut ankommt.

Nau.ch: Mal ehrlich, wie gross sind ihre Chancen auf den Nationalrat wirklich?

Nicht gross. Ich schätze es auf fünf Prozent ein. Das Potenzial ist schwer abschätzbar.

Nau.ch: Sorgen Sie deshalb für Wirbel?

Im Wahljahr soll man provozieren. Es ist wichtig, die Frauenanliegen lautstark zu positionieren.

CVP-Politikerin Christina Bachmann-Roth erklärt ihren Wahl-Slogan «Bald kommen meine Tage» - Nau

Bei der CVP Aargau wusste man vorab über den Wahlslogan der Nationalratskandidatin Bescheid. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand damit ein Problem hat», sagt die Präsidentin der CVP Aargau, Marianne Binder. Der Slogan kreiere Aufmerksamkeit, so Binder. «Ziel erreicht.»

Marianne Binder
Die Präsidentin der CVP Aargau, Marianne Binder, kandidiert selbst für den Ständerat. - zVg

Die Parteileitung spreche grundsätzlich bei den Kampagnen der Kandidaten auch nicht rein. Nur bezüglich äusserlichem Erscheinungsbild mache die Partei Vorschriften. Der gemeinsame Auftritt auf den Plakaten stehe dabei im Vordergrund.

Die Verantwortung bei der persönlichen Werbung liege bei den Kandidierenden selbst. Binder zu Nau: «Da würde ich nur dann dreinreden, wenn irgendwelche Grenzen überschritten würden.» Das sei hier nicht der Fall.

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