Bundesrätin Baume-Schneider warnt vor vermehrten Gletscherabbrüchen
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat den Kongress der Weltorganisation für Meteorologie eröffnet und in ihrer Rede vor Gletscherabbrüchen gewarnt.

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat am Montag in Genf den Kongress der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) eröffnet. In ihrer Rede unterstrich sie die zentrale Rolle der WMO sowie der nationalen Wetterdienste bei der Bekämpfung des Klimawandels und der frühzeitigen Warnung vor Extremereignissen.
Die Überwachung in Blatten VS habe Evakuierungen vor dem Bergsturz ermöglicht, sagte die Bundesrätin in ihrer Rede. Doch das Auftauen des Permafrostbodens werde unweigerlich zu vermehrten Gletscherabbrüchen und Felsstürzen führen.
Die Mitgliedsstaaten der Weltorganisation für Meteorologie seien zusammengekommen, um darauf hinzuarbeiten, dass bis 2027 alle Länder mit Frühwarnsystemen ausgestattet werden könnten. «Wir sind uns bewusst, dass es sich nicht um einen 100-Meter-Sprint, sondern eher um einen Marathon handelt», räumte Baume-Schneider bei der Eröffnung des bis Donnerstag dauernden Kongresses ein.
In diesem Kampf wäre eine wirksame Alarmierung der verschiedenen Akteure «schwierig» ohne die WMO, die alle nationalen meteorologischen Einheiten vereine, hielt Baume-Schneider fest. Sie lobte die Rolle der Organisation, die ihr 75-jähriges Bestehen feiert, als «entscheidend».
Schweiz im Kampf gegen den Klimawandel
Auch die Schweiz trage zu den internationalen Bemühungen bei, führte die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) weiter aus.
So unterstütze die Schweiz aktiv das Pilotprojekt «Weather4UN». Dieses internationale Frühwarnsystem ermögliche es humanitären Organisationen, anhand von Wetterangaben Naturkatastrophen vorherzusehen und Hilfsgüter vorzubereiten.
Nach Angaben der WMO können sich mittlerweile mehr als 100 Länder auf ein Warnsystem stützen, aber diese Zahl sei noch weit vom Ziel entfernt. Generalsekretärin Celeste Saulo forderte die internationale Gemeinschaft auf, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, auch wenn die in drei Jahren erzielten Fortschritte «greifbar» seien.
Die globale Initiative zeige, dass «globale Solidarität», angeführt von der Wissenschaft, zu Veränderungen führen könne. In den letzten Jahrzehnten hätten Schäden durch Naturkatastrophen zwei Millionen Menschenleben gefordert, 90 Prozent davon in Entwicklungsländern.