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Bundesrat will Autozug-Fahrten nicht in Vignette integrieren

Keystone-SDA
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Bern,

Der Bundesrat widerspricht Parlamentsvorschlag zur Autobahn-Vignette.

Autobahn-Vignette
Der Mitte-Nationalrat Philipp Mattias Bregy regt in einer Motion an, dass die heute für 40 Franken erhältliche Autobahn-Vignette zu Fahrten mit Autozügen berechtigen sollte. (Archivbild) - keystone

Die Idee aus dem Parlament, dass die Vignette auch zur Benutzung von Autoverladen berechtigen sollte, stösst beim Bundesrat auf Ablehnung. Er befürchtet, dass damit die Autoverlade-Strecken so häufiger benutzt würden. Mehr Verkehr und höhere Kosten wären die Folge.

Der Walliser Mitte-Nationalrat Philipp Mattias Bregy regt in einer Motion an, dass die heute für 40 Franken erhältliche Autobahn-Vignette zu Fahrten mit Autozügen berechtigen sollte. Konkret wären es der Autoverlad am Lötschberg sowie am Simplon, der Furka sowie die Vereina-Linie in Graubünden.

Zwei Verladefahrten kosteten heute etwa gleich viel wie die Benutzung der Nationalstrassen während eines Jahres, begründet Bregy seinen Vorstoss und spricht von einem «krassen Missverhältnis». Gerade strukturschwache Regionen wie das Wallis, das Berner Oberland und Graubünden seien betroffen.

Kostenfolgen bei Inklusion im Vignettenpreis

Der Bundesrat erinnert in seiner am Mittwoch verabschiedeten Stellungnahme an die Bundesbeiträge für die Verladestrecken. Wären Autozüge im Vignettenpreis inbegriffen, müssten die Ausfälle der Bahnen aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) kompensiert werden, etwa 60 Millionen Franken im Jahr.

Auch befürchtet der Bundesrat ein höheres Verkehrsaufkommen in den Autozügen und auch auf den Zufahrtsstrecken. Verkehrsüberlastungen und höhere Betriebskosten für die Züge wären Folgen davon.

Das Begehren von Martin Candinas (Mitte/GR), den Preis der Autobahnvignette von 40 auf 80 Franken zu verdoppeln und ihn anschliessend regelmässig der Teuerung anzupassen, lehnt der Bundesrat ab. Der Aufschlag würde in erster Linie inländische Autofahrerinnen und -fahrer treffen, schrieb er.

Preiserhöhung bereits abgelehnt

2013 habe das Stimmvolk eine Erhöhung des Preises auf 100 Franken an der Urne abgelehnt, schreibt der Bundesrat. Candinas' Vorschlag, im Gegenzug den Mineralölsteuerzuschlag einmalig zu senken, sei keine Lösung.

Es sei nicht gewährleistet, dass diese Senkung auf spürbare Weise weitergegeben würde, schreibt er. Die Reduktion läge im Bereich der üblichen Preisschwankungen bei Treibstoffen.

Kommentare

Amediesli

Ich kann mit einem Busbilett auch nicht das ganze Jahr in der ganzen Schweiz rumgondeln! Das eine (Autobahnvignette) hat mit dem anderen (Autoverlad der SBB) nichts zu tun! Und Kostendeckend wäre es schon mal gar nicht. Das würde dann wieder die Steuern hochtreiben, weil der Steuerzahler schlussendlich wieder das Loch stopfen müsste.

User #5531 (nicht angemeldet)

Viel wichtiger und dringend nötiger wäre eine Autoverlad am GOTTHARD, wie das bis in die 80er Jahre bestens funktioniert hat. So könnte man den Autotunnel und entlasten, die stundenlagen Kolonnen verringern und der Umwelt etwas Gutes tun. Nur müssten aber weit vor dem Gotthard entsprechende grosszügige Rampen (Raum Zug) und ebenso auf Tessiner Seite (Raum Bellinzona) gebaut werden, sodass man nicht erst in Erstfeld und Airolo (wie früher) aufladen bzw. entladen muss. Welche Partei wird endlich diese verkehrstechnische und umweltfreundliche Idee aufnehmen?? Die Urner und Tessiner würden es bestimmt danken.

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