Die Corona-Fallzahlen sprechen für eine Lockerung der Massnahmen. Der Bundesrat scheint Öffnungen gegenüber nicht abgeneigt zu sein. Auch Beizen gehen wohl auf.
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Bundespräsident Guy Parmelin, rechts, und Bundesrat Alain Berset erscheinen an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hatte schon im April angekündigt, vielleicht Ende Mai lockern zu wollen.
  • Die epidemiologische Lage würde dies zulassen, ebenso die voranschreitenden Impfungen.
  • Wegfallen könnte die Homeoffice-Pflicht und die Schliessung von Gastro-Innenbereichen.

Die Fallzahlen des Coronavirus sinken Woche für Woche, ebenso die Anzahl Spitaleintritte und Todesfälle. Es sieht also gut aus für Öffnungsschritte per Ende Mai.

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Task-Force-Präsident Martin Ackermann an einer Medienkonferenz mit dem BAG. - Keystone

Sogar die Task Force, die mit Prognosen eher zurückhaltend optimistisch ist, macht eine positive Bilanz. Auf Twitter teilen die Wissenschafter mit, die Epidemie sei rückläufig. Eine genau Quantifizierung sei schwierig, aber die Daten aus den Abwasseranalysen bestätigten die Einschätzung.

Bundesrat könnte mehrere Massnahmen streichen

Alain Berset, Gesundheitsminister und eher konservativer Lockerer, soll für heute einige Vorschläge vorbereitet haben. Gemäss Medienberichten will Berset schon Ende Monat die Innenräume der Gastronomie öffnen. Ebenfalls könnte die Homeoffice-Pflicht wegfallen und der Präsenzunterricht an Hochschule wieder stattfinden.

Karin Keller-Sutter
Karin Keller-Sutter war am Montagabend im «TalkTäglich» zu Besuch. - Screenshot/TeleZüri

Karin Keller-Sutter hat öffentlich für «mehr Freiheiten» plädiert. Im «Talk Täglich» am Montagabend zeigte sich die Justizministerin zuversichtlich für einen weiteren Schritt in Richtung Normalität. Vor allem angesichts der Impfkampagne: In vielen Kantonen kann sich die breite Bevölkerung schon für einen Termin anmelden.

Schutzphase vorüber?

Im drei-Phasen-Plan des Bundesrats dauert die erste Phase (Schutzphase) bis Ende Mai. Danach, teilte der Bundesrat schon im April mit, könne gelockert werden. Ziel der ersten Phase ist nämlich, Risikopersonen angemessen zu schützen, bis diese geimpft sind.

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In der Schweiz empfiehlt das BAG, vier Wochen zwischen den beiden Impfungen zu warten. - Keystone

In der zweiten Phase (Stabilisierungsphase) dürften aufgrund der Lockerungen die Corona-Zahlen wieder ansteigen. In dieser Zeit könnte sich die weniger gefährdete Bevölkerung auch gegen das Coronavirus impfen lassen. Diese Strategie wird aber kritisiert: Der Bundesrat nehme in Kauf, dass auch nicht-Risikopersonen an Covid erkrankten und potenziell Langzeitfolgen ertragen müssten.

Bereits heute wird die Landesregierung ihre Pläne auf den Tisch legen. Lockerungen per sofort sind trotz der rückläufigen Fallzahlen nicht zu erwarten. Genau das fordert etwa die SVP.

Der definitive Entscheid für die Lockerungen wird voraussichtlich erst am 26. Mai fallen. Bis dahin dürfen die Kantone die Vorschläge des Bundesrats für gut oder schlecht befinden.

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