Mit rund einer halben Milliarde Franken will der Bundesrat den Schienengüterverkehr stärken. Insbesondere die Digitalisierung steht im Vordergrund.
Medienkonferenz mit Bundesrat Albert Rösti zur Totalrevision des Gütertransportgesetzes.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat will den Gütertransport per Bahn und Schiff fördern.
  • Dies diene auch der Versorgungssicherheit.
  • Grösster Posten ist dabei die Digitalisierung von Kupplungen bei Tausenden von Güterwagen.
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Die Versorgungssicherheit im ganzen Land soll weiter verbessert werden. Dazu noch verstärkt beitragen soll der Gütertransport per Bahn und Schiff, hat der Bundesrat heute entschieden. Verkehrsminister Albert Rösti stellt die Massnahmen vor, die dazu beitragen sollen.

Mit der Revision des Gütertransportgesetzes will der Bundesrat die finanziellen Rahmenbedingungen schaffen, damit der Schienengüterverkehr wirtschaftlicher werde. In der Vernehmlassung hätten sich Parteien, Verbände und Kantonen für diejenige Variante ausgesprochen, die eine finanzielle Förderung durch den Bund vorsehe.

Digitalisierung beim Rangieren

Zentrales Element soll die Einführung der «digitalen automatischen Kupplung» (DAK) sein. Allein dafür veranschlagt der Bundesrat einmalige Kosten von 180 Millionen Franken. Rund 15'000 Wagen und rund 500 Lokomotiven müssten umgerüstet oder ersetzt werden, heisst es in der Botschaft ans Parlament.

automatischen Kupplung
Eine Lokomotive Re 420 mit einer automatischen Kupplung AK, im Rangierbahnhof von Muttenz BL. - © SBB CFF FFS

Mit weiteren 260 Millionen Franken soll in den nächsten vier Jahren der Einzelwagenladungsverkehrt von SBB Cargo gefördert werden. Dieser sei sonst nicht wirtschaftlich überlebensfähig.

Bundesbudget soll nicht belastet werden

Mit 60 Millionen pro Jahr – unbefristet – sollen ungedeckte Kosten des bestellten Gütertransportangebots finanziert werden. Darin eingeschlossen sind auch Umschlags- und Verladebeiträge.

Albert Rösti Peter Füglistaler
Bundesrat Albert Rösti, rechts, und Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV), unterhalten sich nach einer Medienkonferenz. - keystone

Diese zusätzlichen Ausgaben will der Bundesrat allerdings vollständig kompensieren. Einnahmen aus der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) des Strassengüterverkehrs sollen dazu verwendet werden. Diese Gelder wären andernfalls in den Bahninfrastrukturfonds geflossen. Die Finanzierung von Unterhalt und Ausbau der Bahninfrastruktur bleibe aber gewährleistet, teilt der Bundesrat mit.

Klimaneutrale Schiffe auf dem Rhein

Der Bundesrat will auch die Rheinschifffahrt mit verschiedenen Fördermassnahmen stärken. Dabei geht es darum, die Schiffe auch fit für die Zukunft zu machen, lies: klimaneutrale Antriebe und auch bei Niedrigwasser infolge Hitzesommer fahren können.

Containerterminal Basel Hafen Verlagerung
Im Containerterminal in Basel-Kleinhüningen werden Güter von Rheinschiffen auf die Bahn verladen. - © SBB CFF FFS

Schifffahrt und Schienengüterverkehr sollen künftig einen noch grösseren Beitrag zur Versorgungssicherheit in allen Regionen leisten können. Das Zusammenspiel der verschiedenen Verkehrsträger diene letztlich auch der Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene und aufs Schiff.

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