Bundespräsident Alain Berset sorgt aktuell mit den Corona-Leaks für viel Aufsehen. Trotz dessen ist er immer noch ein sehr beliebter Bundesrat.
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Bundesrat Alain Berset und Peter Lauener vor einer Medienkonferenz in Bern im September 2021. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Noch immer ist Alain Berset einer der beliebtesten Bundesräte.
  • Daran hat auch die jüngste Affäre der Corona-Leaks kaum etwas geändert.
  • Neo-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat sogleich die Spitze übernommen.

Bereits für mehrere Schlagzeilen sorgte der Bundespräsident Alain Berset für Aufsehen. Nun folgt ein weiterer: Vertrauliche Informationen soll sein ehemaliger Kommunikations-Chef Lauener an den Ringier-Chef Walder zugespielt haben. Dabei soll Berset angeblich von der vertraulichen Korrespondenz gewusst haben.

Doch trotz der möglichen Corona-Leaks hat aber die Beliebtheit von Alain Berset keinen Schaden genommen. Über 80 Prozent der Bevölkerung erachtet die Indiskretionen als unangebracht. Dies ist laut einer Umfrage im Auftrag der «NZZ am Sonntag». Nur rund ein Drittel verlangen den Rücktritt von ihm.

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Alain Berset am Mittwoch, 11. Januar beim Neujahrsempfang. - Keystone

37 Prozent der 1558 befragten Stimmberechtigten bezeichneten die Weitergabe vertraulicher Informationen aus dem Eidg. Departement des Innern (EDI) als «gravierende Verfehlung», für 46 Prozent sind sie immerhin noch eine «unschöne Regelverletzung». Das geht aus der Sotomo-Umfrage hervor, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag vorlag.

Der Rest betrachtet die Indiskretionen als «normale Kommunikationsarbeit». Bersets Popularität hat sich deswegen nicht verändert, seinen Spitzenplatz musste er aber abgeben. Er liegt nun hinter den Bundesrätinnen Elisabeth Baume-Schneider und Viola Amherd nur noch auf Platz drei. Am Schluss der Rangliste steht erneut Aussenminister Ignazio Cassis.

36 Prozent sehen den Fehler bei Alain Berset

Auch die Schuldfrage für die möglichen Leaks ist in der Bevölkerung ziemlich deutlich geklärt: 64 Prozent glauben, dass Bersets Ex-Kommunikationschef Peter Lauener für die grössten Verfehlungen verantwortlich ist. Nur gerade ein Drittel (36 Prozent) sieht in der Umfrage den Fehler bei Berset.

Eine deutliche Mehrheit der Befragten will nicht, dass der Bundespräsident wegen der möglichen Leaks zurücktreten sollte. 64 Prozent beantworteten diese Frage mit Nein oder eher Nein. Lediglich bei den SVP-Anhängern sprechen sich rund Zweidrittel für oder eher für einen Rücktritt von Berset aus. In allen anderen Parteien kann er auf eine unterstützende Mehrheit zählen.

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