Brückenbauer im Nationalrat suchen überparteiliche Lösungen

Ein neuer Index zeigt, wer sich im Nationalrat am meisten für Kompromisse einsetzt. An der Spitze der Brückenbauer-Rangliste steht ein Politiker der EVP.

Bundesversammlung nationalrat — Der Nationalrat an einer Sitzung im Bundeshaus in Bern. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

Die CH Media hat einen neuen Index für Kompromisse im Nationalrat ins Leben gerufen.
Er zeigt, welche Politiker sich am ehesten für überparteiliche Lösungen engagieren.
EVP-Mann Nik Gugger führt demnach das Klassement an.

In der Schweizer Politik gehören Kompromisse und Konkordanz zum Wesen der Demokratie. Ein neuer Index, der im Rahmen einer umfassenden Datenauswertung errechnet worden ist, zeigt nun: Das sind die grössten Brückenbauer im Nationalrat.

Für die Berechnung des Indexes wurden die von Parlamentarierinnen und Parlamentarier verfassten Vorstösse analysiert. Das berichtet die CH Media, die den Brückenbauer-Index ins Leben gerufen hat. Die Politologen sprechen von einem Indikator der Kompromissbereitschaft.

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Brückenbauer stechen mit der Eingabe von Vorstössen heraus, die überparteilich unterstützt werden. Gleichzeitig zeigen sie eine hohe Bereitschaft, Vorstösse aus anderen politischen Lagern zu unterstützen. Je mehr Politikerinnen und Politiker einen Vorstoss mit unterzeichnen, desto grösser ist dessen politisches Gewicht.

EVP-Nationalrat liegt vorn

In der Rangliste der Brückenbauer führt der EVP-Politiker Nik Gugger. Auf den weiteren Spitzenplätzen sind Personen zu finden, denen der Ruf vorauseilt, überparteilich zu agieren. So etwa Kurt Fluri (FDP), Christine Bulliard (Mitte) und Matthias Aebischer (SP).

Eine Sonderrolle kommt SVP-Nationalrat Jean-Pierre Grin zu. Der mit 73 Jahren älteste Parlamentarier organisiert breite Allianzen für seine Vorhaben und überragt damit seine Parteikollegen deutlich.

Die CH Media hat für die Berechnung des Brückenbauer-Indexes die Daten zur Halbzeit der Legislatur erhoben. Insgesamt wertete der Medienkonzern über 2900 Vorstösse mit 17'300 Mitunterzeichnungen aus.