Laut Umfragen gibt es bei den Abstimmungen am 18. Juni dreimal ein Ja. Beim Klimaschutzgesetz ist das Nein-Lager aber gewachsen.
Abstimmungen
Am 18. Juni wird in der Schweiz wieder abgestimmt. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Umfragen dürfte die OECD-Mindeststeuer deutlich angenommen werden.
  • Beim Klimaschutzgesetz wächst das Nein-Lager, es unterliegt aber noch.
  • Auch beim Covid-Gesetz deutet sich ein Ja ab, vor allem Ältere unterstützen es.

Bei der eidgenössischen Abstimmung vom 18. Juni zeichnet sich auch nach der zweiten Umfrage ein dreifaches Ja ab. Alle Abstimmungsvorlagen sind auf breite Zustimmung gestossen. Besonders deutlich unterstützt wird die Umsetzung der OECD-Mindeststeuer.

75 Prozent der Befragten befürworteten die Umsetzung der globalen Mindeststeuer für Konzerne, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten zweiten Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» im Vorfeld der Abstimmung hervorgeht. 21 Prozent waren dagegen.

OECD
Bei der OECD-Mindeststeuer deutet sich ein deutliches Ja an der Urne an. - keystone

Die Vorlage geniesst in allen Bevölkerungsgruppen eine starke Zustimmung. Bei den Befürworterinnen und Befürwortern zählt vor allem das Argument, dass die von der OECD und den G20 verabschiedete Mindeststeuer gerecht sei und der ungesunde internationale Steuerwettbewerb eingedämmt werde. Für die Gegnerinnen und Gegner untergräbt die Mindeststeuer die wirtschaftliche Attraktivität der Schweiz.

Parteiengraben

Ausgeprägte Polarisierungsmuster gibt es bei den beiden anderen Vorlagen. Zwar befürworten 55 Prozent das Klimaschutz- und Innovationsgesetz (Nein-Anteil von 43 Prozent). Die Stimmabsichten folgen aber klaren parteipolitischen Bruchlinien: Sympathisantinnen und Sympathisanten von SP, Grünen und GLP befürworten das Anliegen stark, jene der Mitte mehrheitlich und SVP-Anhängerinnen und Anhänger lehnen die Vorlage mit 86 Prozent deutlich ab. Die FDP-Basis ist weiterhin gespalten. Das Nein-Lager ist im Vergleich zur ersten Befragung leicht gewachsen.

Grosse Unterstützung findet das Anliegen zudem in der städtischen Bevölkerung (62 Prozent Ja) sowie in der Romandie (63 Prozent Ja).

Klimaschutzgesetz
Beim Klimaschutzgesetz gibt es Gräben zwischen den Parteien sowie zwischen Land und Stadt. - keystone

Die wichtigsten Argumente für die Vorlage sind, dass die Schweiz einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten solle und die Abhängigkeit der Schweiz vom Ausland reduziere, was die Energieversorgungssicherheit erhöhe.

Gegnerinnen und Gegner sind hingegen der Meinung, dass das Klimaschutzgesetz einen massiv höheren Stromverbrauch zur Folge haben wird, wodurch die jährlichen Energiekosten pro Kopf um mehrere Tausend Franken ansteigen würden.

Ältere sind für und SVP gegen Covid-19-Gesetz

Bei der dritten nationalen Vorlage entscheidet die Stimmbevölkerung über die Verlängerung einzelner Bestimmungen zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie bis Ende 2024. Die Änderung des entsprechenden Bundesgesetzes kommt laut der neusten Umfrage auf 56 Prozent Unterstützung. 42 Prozent lehnen das Gesetz ab und 2 Prozent machen noch keine Angaben. Damit ist im Vergleich zur ersten Befragung vor allem das Lager der Unentschiedenen geschrumpft.

Anhängerinnen und Anhänger der SVP sprechen sich deutlich gegen die Weiterführung aus (Nein-Anteil von 76 Prozent). Die Zustimmung ist in der ältesten Altersgruppe mit 70 Prozent am höchsten.

Covid-Gesetz
Roland Bühlmann und Nicolas Rimoldi sind die Co-Präsidenten des Referendumskomitees gegen das Covid-Gesetz. - keystone

Die Mehrheit der Befürworterinnen und Befürworter argumentiert, dass die Entwicklung des Coronavirus weiterhin unvorhersehbar sei und neue Coronawellen jederzeit möglich bleiben. Daher bräuchten die Behörden weiterhin gesetzliche Grundlagen, um im Notfall rasch handeln zu können. Das wichtigste Argument für die Gegnerinnen und Gegner der Vorlage ist, dass die Covid-19-Pandemie zu Ende sei. Deshalb brauche es keine Massnahmen mehr.

An der Umfrage, die vom 15. bis 16. Mai stattfand, beteiligten sich 11'021 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 8301 stammten aus der Deutschschweiz, 2374 aus der Romandie und 346 aus dem Tessin.

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