Nach den gestern beschlossenen Lockerungen treten Bundesrat Alain Berset und Gesundheitsdirektoren-Präsident Lukas Engelberger vor die Medien.
Die Medienkonferenz mit Alain Berset und Lukas Engelberger.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab Samstag gelten schweizweit gelockerte Corona-Massnahmen.
  • Der Öffnungsschritt wurde von den Kantonen während der Vernehmlassung befürwortet.
  • Die Behörden sind optimistisch, für den kommenden Herbst mahnen sie aber zur Vorsicht.

Der Bundesrat hat vor der Sommerpause das letzte Mal die Corona-Massnahmen gelockert. Heute steht ein Treffen zwischen Gesundheitsminister Alain Berset und der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) bevor. Es ist die erste Präsenzsitzung seit Herbst 2020 gewesen, teilt Alain Berset an der Medienkonferenz mit.

Alain Berset Lukas Engelberger
Die letzte gemeinsame Medienkonferenz von Alain Berset und Lukas Engelberger fand am 4. März 2021 statt. - Keystone

Laut Bundeskanzlei haben Berset und die Kantone eine erste Bilanz zu den Öffnungsschritten ziehen. Weiter wird der Stand der Impfkampagne thematisiert, sowie das weitere Vorgehen in der Pandemiebekämpfung.

Alain Berset: «Grippewelle kommt sicher wieder»

Heute sei das zehnte Treffen zwischen den Gesundheitsdirektoren und dem Bund, sagt Alain Berset an der Medienkonferenz. Der Innenminister bedankt sich bei den Ständen und dem Fürstentum Liechtenstein – welcher wie ein zusätzlicher Kanton agiere. Die Impfkampagne laufe erfolgreich, so Berset.

Lukas Engelberger Alain Berset
GDK-Präsident Lukas Engelberger, rechts, und Bundesrat Alain Berset erscheinen an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone

Der Gesundheitsminister unterstreicht für die kommenden Lockerungen die Wichtigkeit einer genauen Kontrolle von Covid-Zertifikaten. Ausserdem sollen sich Reisende impfen, und bei ihrer Rückkehr hierzulande testen lassen: «Das ist wichtig.»

Allenfalls müssten die Kantone Sanktionen verhängen, sollten die Covid-Zertifikate zu lasch kontrolliert werden, sagt Engelberger: Es sei «essenziell», dort «sehr penibel» vorzugehen. Berset hebt sogar sein Covid-Zertifikat hoch, mit sichtbarem QR-Code. «Das ist die einzige Lösung», sagt er.

Ferner erwarte der Bundesrat im Herbst «schwierigere Bedingungen». Dies auch wegen der Grippe, welche aufgrund der aufgehobenen Massnahmen wieder zirkulieren werde.

Kantone wollen noch mehr Leute für die Impfung erreichen

Lukas Engelberger teilt die Perspektive der Kantone mit. Den Optimismus des Bundesrats werde von den Kantonen geteilt. Auch für den Herbst, sagt der Basler, dies aufgrund der Impfung und der bewährten Schutzmassnahmen: «Wir haben heute Anlass für Optimismus.»

Lukas Engelberger Alain Berset
Bundesrat Alain Berset, rechts, und Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), diskutieren kurz vor Beginn einer Sitzung am Donnerstag, 24. Juni 2021, im Bernerhof in Bern. - Keystone

Die Kantone müssten aber noch zahlreiche Bevölkerungsgruppen erreichen, und ihnen die Impfung anbieten. So zum Beispiel Geflüchtete, welche oft aufgrund sprachlicher Barrieren vergessen gingen. «Wir brauchen noch mehr Menschen, die sich für die Impfung entscheiden in unserem Land», so Engelberger.

Denn die Pandemie sei noch nicht vorbei. Es sei wichtig, die Impf- und Testkapazitäten in den Kantonen aufrechtzuerhalten. Gerade in Schulen, wo noch ungeimpfte Kinder miteinander verkehrten, sei es ein wichtiges Instrument.

Das letzte Treffen zwischen Alain Berset und Lukas Engelberger liegt schon etwas in der Vergangenheit. Im März dieses Jahres fand die letzte Medienkonferenz mit Engelberger und Berset statt. Damals war das Hauptthema das gesetzlich vorgeschriebene Öffnungsdatum im Parlament.

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