Schlussresultate da: 67,1 % Nein zu BVG – 63 % Nein zu Biodiversität
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizweit standen heute zwei Vorlagen zur Abstimmung.
- Die BVG-Reform sollte die zweite Säule der Altersvorsorge finanziell stabilisieren.
- Die Biodiversitätsinitiative wollte mehr Geld und Flächen für die biologische Vielfalt.
- Beide Vorlagen finden keine Mehrheit.
Das Schweizer Stimmvolk hat am heutigen Abstimmungssonntag über zwei eidgenössische Vorlagen entschieden, die Pensionskassenreform und die Biodiversitätsinitiative.
Inzwischen sind alle Stimmen ausgezählt. Die BVG-Reform wird mit einem Nein-Stimmenanteil von 67,1 Prozent abgelehnt. Die Biodiversitätsinitiative wird mit 63 Prozent abgelehnt.
Die Stimmbeteiligung am heutigen Sonntag liegt bei 45 Prozent.
Eine erste Hochrechnung vom Forschungsinstitut GFS Bern im Auftrag der SRG zeigte bereits am Mittag klare Resultate.
Gemäss dieser sagen 63 Prozent der Schweizer Nein zur Biodiversitätsinitative. Noch deutlicher ist das Nein bei der BVG-Reform. Dort sagen gemäss erster Hochrechnung sogar 69 Prozent Nein. Gewinner sind hier insbesondere die Gewerkschaften und die linken Parteien.
Die zweite Hochrechnung liefert fast dieselben Zahlen. Nur der Fehlerbereich ist kleiner. Gemäss dieser sagen 68 Prozent Nein zur BVG-Reform.
Weil die Biodiversitätsinitiative schliesslich am Ständemehr gescheitert ist, steht bei dieser Vorlage das Nein fest. Bei dieser Initiative ist besonders der grosse Stadt-Land-Graben auffällig.
Katerstimmung bei Pfister und dem Arbeitgeberverband
Die BVG-Reform sollte die zweite Säule der Altersvorsorge finanziell stabilisieren, vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl von Rentnerinnen und Rentnern, der steigenden Lebenserwartung und sinkenden Renditen.
Nachdem die Vorlage nun verworfen wurde, jubelt die SP. «Das Zeitalter des Angriffs auf den Sozialstaat ist vorbei», sagt etwa Co-Präsident Cédric Wermuth gegenüber Nau.ch.
Katerstimmung herrscht hingegen unter anderem bei Gerhard Pfister (die Mitte) und beim Arbeitgeberverband. Die Verwirrung um die AHV-Zahlen während des Abstimmungskampfs habe sicher eine Rolle gespielt, so der Zuger Nationalrat gegenüber Nau.ch.
Der Gewerbeverband fordert nun sogar ein höheres Rentenalter.
Hast du abgestimmt?
Dass die zweite eidgenössische Vorlage, die Biodiversitätsinitiative, ebenfalls keine Mehrheit gefunden hat, ärgert unter anderem die Grünen mit Nationalrätin Aline Trede.
Die Dringlichkeit der Initiative sei wohl beim Volk nicht angekommen, mutmasst sie gegenüber Nau.ch.
Auch die GLP mit Nationalrat Beat Flach ist enttäuscht: «Wir müssen weiter vorwärtsmachen und die Biodiversität stützen.» Denn sie sei die Lebensgrundlage der Menschen.
Bauernpräsident Markus Ritter freut sich hingegen bei Nau.ch. Er sagt zu Nau.ch: «Die Städte fordern mehr Biodiversität und sie haben auch die Möglichkeit, dies auf ihrem Gemeindegebiet umzusetzen.»
Er würde dessen Begrünung begrüssen und lade die Städte ein, dies zu machen. «Und vielleicht die Forderungen an die Landwirtschaft eher ein bisschen zurückzuschrauben», so der Präsident des Bauernverbands.