Ob Royals, Musiker, Schauspieler oder Fussballer: In diesem Jahr sorgten die Aussagen und Aktionen einiger Promis für Shitstorms und öffentliche Eklats.
Michael Wendler und Nena sorgten in diesem Jahr für Shitstorms. Auch andere Promis machten sich unbeliebt.
Michael Wendler und Nena sorgten in diesem Jahr für Shitstorms. Auch andere Promis machten sich unbeliebt. - imago/Future Image / imago/Future Image
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus sorgte 2021 für reichlich Gesprächsstoff.
  • Einige Promis äusserten sich jedoch unglücklich über die Pandemie.
  • Das sorgte für einige Schlagzeilen.

Die Corona-Krise veranlasste einige Prominente dazu, sich hier und da unglücklich über die geltenden Pandemie-Massnahmen zu äussern. Manche drifteten gänzlich ab und versanken in einem Pool aus Verschwörungstheorien. Doch auch wenn die Corona-Krise die Promi-Shitstorms dominierte, sorgten einige Stars mit ganz anderen Auftritten und Aussagen für Eklats.

Musiker gegen Corona-Massnahmen

Im Oktober 2020 kündigte Michael Wendler (49) in einem Instagram-Clip sein Aus bei «DSDS» an. Seither rutscht er offenbar immer tiefer in die Kreise der Verschwörungstheoretiker. Im Januar 2021 zog RTL endgültig die Reissleine.

Der Sender kündigte in einer Pressemitteilung an, ihn gänzlich aus abgedrehten «DSDS»-Folgen zu schneiden. Der Schlagersänger hatte behauptet, eine am 5. Januar von Bund und Ländern festgelegte Corona-Massnahme würde Zustände wie in Konzentrationslagern schaffen, wovon sich RTL klar distanzierte.

Michael Wendler
Michael Wendler sorgte mit seinen Corona-Theorien für Furore. - dpa

Auch Xavier Naidoo (50) erlangte grosse Aufmerksamkeit, nachdem im März 2020 ein Video von ihm im Netz aufgetaucht war. Darin sang er Zeilen eines bisher unveröffentlichten Liedes, das in rechten Kreisen gefeiert wurde. RTL schmiss ihn aus der «DSDS»-Jury.

Michael Wendler mit seinen bizarren Verschwörungstheorien

Seit dem Eklat ist der Sänger vor allem auf Telegram unterwegs und verbreitet dort die bizarrsten Verschwörungstheorien. Im Mai dieses Jahres veröffentlichte er gemeinsam mit 17 Rappern das Lied «Ich mache da nicht mit». Darin singt Naidoo unter anderem über die Corona-Schutzimpfung und bezeichnet sie als «Gift». Nach wiederholten antisemitischen und menschenfeindlichen Aussagen entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe kürzlich: Er darf als Antisemit bezeichnet werden.

Nena (61) hat sich in diesem Jahr ebenfalls sehr kritisch zu den Corona-Massnahmen geäussert. Ihre Aussagen während eines Open-Air-Konzerts am Berliner Flughafen Schönefeld sorgten im Juli für aufgeheizte Diskussionen. Grund waren die nicht eingehaltenen Corona-Regeln des Publikums und die Rolle der Sängerin bezüglich der Vergehen.

Nena Beatrice Egli
Sängerin Nena erregte letzten Monat mit ihrem Corona-Post Aufsehen. - dpa-infocom GmbH

Trotz eigener Boxen für die Zuschauer, hielten sich viele nicht an die Regeln und versammelten sich direkt vor der Bühne. Laut dem «Tagesspiegel» hatte Nena sogar selbst das Publikum gebeten, nach vorne zu treten, um mit ihr zu feiern. Der Veranstalter drohte mit dem Abbruch des Konzerts, woraufhin die Sängerin mit Unverständnis reagierte.

Nachdem ihre darauffolgenden Auftritte immer wieder gecancelt wurden, hat Nena im September schliesslich ihre gesamte Tour für 2022 abgesagt. «Ich stehe zu meiner Aussage: Auf einem Nena-Konzert sind alle Menschen willkommen», schrieb sie auf Instagram. «Hier in unserem Land geht es derzeit in eine ganz andere Richtung und ich mache da nicht mit», betonte sie.

Lockdown-Folgen schlimmer als Corona?

Moderatorin Marlene Lufen (51) sorgte Ende Januar in einem rund 14 Minuten langen, emotionalen Video auf Instagram für Aufsehen. Die zahlreichen Reaktionen auf ihren Monolog reichten von absoluter Zustimmung bis hin zu scharfer Kritik.

Die kontroverseste Aussage in Lufens Instagram-Video: «Ich habe das Gefühl, dass wir in zwei, drei Jahren zurückblicken auf diese Zeit und denken, wir haben es falsch gemacht.» Bezogen waren ihre Aussagen auf ihre Befürchtung, dass die Zwangsisolation vor allem Kindern massiv zusetze. Und sie so vermehrt Opfer häuslicher Gewalt würden.

Auch für Menschen mit Depressionen sei der Lockdown kaum noch auszuhalten. Viele Fans kritisierten ihren Clip, bezeichneten ihn als manipulativ und ihre darin gezeigten Zahlen und Daten als irreführend.

#allesdichtmachen

Im März haben sich 53 deutsche Schauspieler mit dem Hashtag #allesdichtmachen zur Corona-Politik der Bundesregierung geäussert. Darunter auch Jan Josef Liefers (57) und Volker Bruch (41).

In kurzen Clips gaben sie ihre Statements ab, oft mit Ironie gespickt. Vor allem Bruch und Liefers erhielten für ihre Teilnahme an der fragwürdigen Aktion Shitstorms. Liefers kritisierte in seinem Statement beispielsweise die Medien und deren Pandemie-Berichterstattung.

oliver pocher
Jan Josef Liefers, Schauspieler und Musiker, aufgenommen auf dem Literatur-Festival Lit.Cologne. - Keystone

In einem späteren Interview mit den Schauspielern stachen aber vor allem Volker Bruchs Aussagen hervor. Neben Rechtfertigungen, fügte er unter anderem an, dass er den «basisdemokratischen Ansatz» von der Partei Die Basis «interessant» finde. Später gab die als Querdenker-nahe Partei an, dass Bruch sich um eine Mitgliedschaft bemüht hatte.

Er soll ausserdem am Set von «Babylon Berlin» gegen die Masken- und Abstandspflicht verstossen haben. Anfang August nahm er ausserdem bei Protesten gegen die Pandemie-Massnahmen in Berlin teil. Aufgrund des Skandals um ihn wurde er nun vom Magazin «tipBerlin» zum peinlichsten Berliner 2021 gewählt. Die Zeitung nennt ihn unter anderem einen «Posterboy der Verschwörungsideologie».

Royal-Eklat

Im März schlug ein Interview ein wie eine Bombe. Herzogin Meghan (40) und Prinz Harry (37) setzten sich mit Talk-Legende Oprah Winfrey (67) zusammen. Dort plauderten einige Details zu den britischen Royals aus. Meghan sprach darin unter anderem über massive mentale Probleme, Selbstmordgedanken und über angeblichen Rassismus am Hof.

Zwar nannte Meghan keine Details und verriet auch nicht, wer Bedenken bezüglich der Hautfarbe von Archie (2) gehabt haben soll. Dennoch war das ein massiver Affront gegen Queen Elizabeth II. (95) und alle britischen Royals.

Harry bestätigte sein zerrüttetes Verhältnis zu seinem Vater Prinz Charles (73). Wörtlich sagte er auch, sein Vater habe ihn «fallen gelassen». Er werde seinen Vater «immer lieben, aber es gibt sehr viel Schmerz». Im Juni sind Harry und Meghan Eltern ihrer kleinen Tochter Lilibet (6 Monate) geworden.

Vorwürfe der Doppelmoral gegen Oliver Pocher

Seit Beginn der Corona-Pandemie sorgte Comedian Oliver Pocher (43) auf seinem Instagram-Kanal für Unterhaltung. Dies, indem er mit dem Zeigefinger auf Influencer zeigte, die seiner Meinung nach mit fragwürdigen Aktionen auf sich aufmerksam machten. Besonders ins Netz gingen ihm nämlich solche, die sich nicht immer an die Corona-Massnahmen hielten.

Als er im September 2021 selbst Regeln missachtete, die zur Eindämmung der Pandemie dienten, folgte ein Riesen-Shitstorm. Bei einem Auftritt von Pietro Lombardi (29) wurde der Comedian von der Polizei abgeführt.

Er soll Corona-Regeln missachtet haben. In mehreren Instagram-Storys erklärte der 43-Jährige, was vorgefallen war. Der Entertainer übersprang  Absperrungen, was dazu führte, dass der Veranstalter die Polizei gerufen hat.

Oliver Pocher
Der deutsche Komiker Oliver Pocher. - Bang

Mit den zwei Polizeibeamten, die erschienen, habe Pocher zunächst versucht zu reden. Die führten ihn dennoch vom Gelände. Die Aktion fand er damals «übertrieben», wie er auf Instagram erklärte.

Immerhin hat er rund drei Monate nach der Aktion offenbar daraus gelernt und sich sogar entschuldigt. In der Show «Abrechnung des Jahres» sagte Pocher nun: «Ich habe einen Fehler gemacht, ich hätte vielleicht anders reagieren müssen».

Til Schweiger gegen Kinder-Impfung

Im September sorgte der Trailer des österreichischen Dokumentarfilms «Eine andere Freiheit» für Wirbel. Denn darin meldete sich auch Schauspieler Til Schweiger (57) zu Wort und äusserte sich kritisch zu Corona-Impfungen für Kinder. «Für Kinder ist dieser Virus absolut harmlos.

Und die Gefahr von so einer Impfung, die man nicht erforscht hat, ist ungleich höher als der Virus selber. Deswegen halte ich das persönlich für entsetzlich. Entsetzlich finde ich das», hört man Schweiger im Trailer sagen. Damit widersprach er den Einschätzungen der STIKO.

Auch die vermeintliche Umgangsart mit Ungeimpften prangerte er an: «Das andere Schlimme ist die Gesetzesänderung, die praktisch unser Grundgesetz mehr oder weniger ausser Kraft gesetzt hat. Und damit werden ja jetzt die Leute praktisch erpresst oder verführt, indem man sagt: 'Ja, wir geben euch einen Teil eurer Grundrechte, [...] dann könnt ihr wieder reisen und dann können die Kinder auch wieder zu Oma gehen, ohne Angst.'»

Joshua Kimmich und die Impfdebatte

Im Oktober brach eine Debatte aus, nachdem Fussball-Nationalspieler Joshua Kimmich (26) zugab, nicht gegen Corona geimpft zu sein. Bekannte Persönlichkeiten aus der Politik- und Fussballwelt gaben ihre Meinung dazu ab.

Als ungeimpfte Person war Kimmich mehrfach in Kontakt mit infizierten Personen gekommen. Er konnte aufgrund der Quarantäne-Regelungen nicht an Trainings und Spielen teilnehmen. Als Konsequenz wurde diskutiert, ob ihm das Gehalt während der Quarantäne gestrichen werden sollte.

Joshua Kimmich
Joshua Kimmich hat sich mit dem Coronavirus infiziert. - dpa

Ende November war er dann selbst an Covid-19 erkrankt und litt daraufhin unter Lungenproblemen. Der Bayern-Star fällt bis Jahresende aus. In der Abschlussuntersuchung habe man bei ihm Wasser in der Lunge entdeckt.

Nach seiner überstandenen Infektion sagte er im Interview mit «sportstudio reportage», dass er jetzt erst einmal als genesen gelte. Dieser Status dauere dann eine Zeit lang an und «wenn es dann empfohlen wird, werde ich mich impfen lassen».

Das Astroworld-Drama

Bei dem Musikfestival Astroworld in Houston im US-Bundesstaat Texas sind am 5. November zehn Menschen aufgrund einer Massenpanik ums Leben gekommen. Hunderte weitere wurden teils schwer verletzt. Mindestens 125 Opfer versuchen nun sowohl die veranstaltenden Firmen als auch Travis Scott (51) selbst juristisch zur Verantwortung zu ziehen.

Fans warfen dem Rapper im Netz vor, Warnungen über Massenpanik ignoriert zu haben. Trotz eines in der Menge stehenden Krankenwagens soll Scott die Show nicht abgebrochen haben.

Insgesamt beläuft sich der geforderte Schadensersatz Medienberichten zufolge auf bislang rund 660 Millionen Euro. Anfang Dezember äusserte sich Travis Scott erstmals ausführlich zu der Tragödie in einem Interview. Darin wies er die Schuld unter anderem von sich und betonte: «Ich will einfach immer für sie da sein. Ich werde dieses Problem lösen und sicherstellen, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passiert.»

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