Ungeplant in Serie: Fünfter Teil von «Harter Brocken»

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Deutschland,

Ruhig, selbstsicher, ein bisschen stoisch fast und vor allem erfolgreich hütet Dorfpolizist Frank Koops eine kleine Polizeiwache im Harz. Doch die steht nun auf den Prüfstand. Über Sparmassnahmen, die Kunstmafia und eine Reihe, die so nicht geplant war.

Dorfpolizist Koops (Aljoscha Stadelmann) liebt Kunst – die Restauratorin Anna Sorenko (Katharina Heyer) ist erstaunt. Foto: Kai Schulz/ARD/Degeto/dpa
Dorfpolizist Koops (Aljoscha Stadelmann) liebt Kunst – die Restauratorin Anna Sorenko (Katharina Heyer) ist erstaunt. Foto: Kai Schulz/ARD/Degeto/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wo der Postbote sich als Schützenkönig vorstellt und der Dorfpolizist schnitzend und kaffeetrinkend vor der Wache den Tag geniesst: In Sankt Andreasberg ist die Welt in Ordnung.

Bis die niedersächsische Landesregierung Sinn und Zweck dieses abgeschiedenen Polizeipostens im Harz infrage stellt und eine Beamtin schickt, um die Sache unter die Lupe zu nehmen. Da gerät der ganze Ort in Aufruhr. Dass derweil kalabrische Mafiosi wild um sich schiessend in der Stadt nach geraubter Kunst suchen und eine Leiche am Dach eines Ferienhauses baumelt, scheint eher Nebensache zu sein.

Das Erste zeigt am Donnerstag (20.15 Uhr) den fünften Teil aus der Reihe «Harter Brocken», die nie als solche gedacht war. «"Harter Brocken" war nicht als Reihe geplant, er wurde dann aber der erfolgreichste Fernsehfilm der ARD in jenem Jahr - und das war schliesslich der Startschuss für die Reihe», sagt Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt laut Presseheft.

Daher dauerte es nach der Premiere 2015 wohl auch mehr als anderthalb Jahre, bis die Teile zwei und drei folgten - dann mit einem Monat Abstand. Vor einem Jahr - ebenfalls wenige Tage vor Weihnachten - kam dann Teil vier. Mehrere Millionen Zuschauer schalteten jeweils ein. Vermutlich habe niemand mit dem Erfolg gerechnet, so Schmidt. «Sonst hätte man ihn gleich als Reihe geplant.»

In Folge fünf, «Die Fälscherin», kämpft Polizist Frank Koops (Aljoscha Stadelmann) mit gewohnt stoischer Gelassenheit also an zwei Fronten: Zum einen muss er verhindern, zu den «Muschelschubsern» an die Küste versetzt zu werden. Und zum anderen klären, warum ein Mafiosi tot am Hausdach hing. Dabei kommt er einer Kunstfälscherin auf die Schliche - und zeigt ungeahnten Kunst-Sachverstand.

Der Humor in den anderthalb Stunden liegt zum grössten Teil wieder in den Dialogen. Sei es die biedere Beamtin aus Hannover, die in Sankt Andreasberg die beiden spannendsten Tage ihres Lebens hat und Insekten in einem Glas fängt mit dem Kommentar: «Fliegen sind Proteine mit Flügeln.» Sei es die Malerin, die unter Beschuss der Italiener einen Zeugen im Fluchtauto mitnehmen will: «Ich fahr' nicht ohne Sie.» Eine weitere Salve. «Okay, vielleicht doch.»

Oder sei es Koops selbst, der den Harz mit einer Prise Selbstironie relativiert: «Hier will niemand einen Film drehen.» Oder anderes Beispiel: «Wir hier im Harz, wir haben echt viel Zeit.» Zumindest wenn die Menschen nicht gerade die Blätter an den Bäumen zählten.

Dieser Ruhe völlig entgegengesetzt wirken die Szenen im Stil guter, alter Italowestern. Es wird so sehr geballert, dass das «Polizei»-Schild über der Eingangstür des Reviers zu Boden fällt.

Eine besondere Rolle haben dieses Mal die Bewohner von Sankt Andreasberg inne. Nahezu rührend versuchen sie die Relevanz des Dorfpolizisten zur Schau zu stellen. Und greifen ihm auch bei dem wahren Fall unter die Arme. «Bisher sind wir noch immer ohne SEK ausgekommen», sagt Hauptdarsteller Stadelmann nach Senderangaben. «Wenn mal Kavallerie benötigt wird, kommt die aus der Bergstadt oder aus Braunlage. Ein tapferes kleines Bergvölkchen!»

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