Die Frage «Was macht eigentlich...?» stellt sich bei Bruce Springsteen nicht. Eher: Was macht der Mann eigentlich nicht mit seinen nun 72 Jahren? Alben, Auftritte, Podcast - und noch einiges mehr.
Der US-Musiker Bruce Springsteen denkt nicht an Ruhestand. Foto: Nathan Denette/The Canadian Press/AP/dpa
Der US-Musiker Bruce Springsteen denkt nicht an Ruhestand. Foto: Nathan Denette/The Canadian Press/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der «Boss» ist im Sommer an den Ort eines seiner grössten künstlerischen Triumphe zurückgekehrt.

236 Mal spielte, sang und erzählte Bruce Springsteen 2017/18 im Herzen New Yorks über sein Leben, seine Familie, seine Freunde und die grosse Liebe zur Musik.

Umgerechnet gut 95 Millionen Euro Umsatz soll das stets ausverkaufte Bühnen-Selbstporträt der US-Stadionrock-Ikone im Walter Kerr Theatre verzeichnet haben. Ab Ende Juni bis Anfang September hat die mit einem Tony Award ausgezeichnete Show «Springsteen on Broadway» eine zweite Auflage erlebt.

Sie markierte den Neustart des berühmten New Yorker Theaterviertels nach dem Corona-Aus - und kann auch als Nachweis der nimmermüden Quirligkeit des US-Musikers aus Leidenschaft dienen. Der 20-fache Grammy-Gewinner aus dem Nachbarbundesstaat New Jersey blickt darin auf sein Leben zurück, basiert auf seiner Autobiografie «Born To Run» (2016). Die Erlöse aus den Theaterauftritten gehen an karitative Organisationen.

Die New-York-Rückkehr mit «Springsteen on Broadway» reiht sich ein in zahlreiche Aktivitäten des wohl populärsten lebenden US-Rockmusikers nach seinem 70. Geburtstag im September 2019. Seitdem absolviert der von Millionen Fans liebevoll «The Boss» genannte Singer-Songwriter ein beeindruckendes Arbeitspensum. «Es gibt mir diesen Sommer etwas zu tun, damit ich nicht faul am Strand herumliege», sagte Springsteen über sein Broadway-Comeback.

Von Ruhestand oder erlahmender Kreativität also keine Spur. Erst Mitte Juni veröffentlichte Springsteen auch ein aufwendiges Video, das ihn an der Seite der US-Stadionband The Killers präsentiert. Die Zusammenarbeit mit dem gut 30 Jahre jüngeren Brandon Flowers in dessen Song «Dustland» zeigt den grossen musikalischen Einfluss des Autors von Rock-Klassikern wie «Born To Run», «Badlands» oder «Born In The U.S.A.».

Seine Redegewandtheit bewies der 71-Jährige zuletzt mit einer Rundfunk-Sendereihe («E Street Radio» auf SiriusXM) und in einem Podcast mit Barack Obama («Renegades: Born in the USA»). Vom einstigen Chef des Weissen Hauses (2009-2017) ist der respektvolle Spruch «Ich bin der Präsident, er ist der Boss» überliefert - beide Männer sind seit langem befreundet. Das achtteilige Spotify-Format startete daher im Februar mit der Folge «Unsere unwahrscheinliche Freundschaft», es endete im April mit gemeinsamer Vorfreude auf «Amerikas Erneuerung» nach den düsteren Trump-Jahren.

Und dann wäre da ja auch noch die E Street Band, mit der Springsteen seit Mitte der 1970er Jahre einige seiner grössten Erfolge feierte. Das kraftstrotzende gemeinsame Nummer-eins-Album «Letter To You» aus dem vorigen Oktober soll auf einer Tournee präsentiert werden. Konkrete Termine stehen laut Springsteens Website aber noch nicht. Ein neues Album gibt es möglicherweise ebenfalls.

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