In den 1980er Jahren bemalten zwei Street-Art-Künstler einen Teil der Berliner Mauer mit grossformatigen Figuren. Jetzt haben sie begonnen, ihr Werk zu restaurieren. Bei der Arbeit kommen interessante Erinnerungen hoch.
Die Street-Art-Künstler Kiddy Citny (l) und Thierry Noir restaurieren zum Jahrestag des Baus der Mauer ihr Mauerdenkmal auf dem Leipziger Platz. Foto: Jörg Carstensen
Die Street-Art-Künstler Kiddy Citny (l) und Thierry Noir restaurieren zum Jahrestag des Baus der Mauer ihr Mauerdenkmal auf dem Leipziger Platz. Foto: Jörg Carstensen - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Street-Art-Künstler Kiddy Citny und Thierry Noir restaurieren 30 Jahre nach dem Fall der Mauer von ihnen gestaltete Teile des alten Grenzverlaufs zwischen Ost und West.

Der in Stuttgart geborene Citny und der Franzose Noir begannen in Berlin, ihre Werke auf zwei denkmalgeschützten Mauersegmenten auf dem Leipziger Platz im Herzen Berlins aufzuarbeiten. Die beiden Künstler hatten schon 1984 in Kreuzberg den Westteil eines Mauerverlaufs mit ihren grossformatigen Figuren und Herzgesichtern bemalt.

«Wir haben immer spontan etwas gemacht, je nachdem wie das Wetter war», erinnerte sich Noir, «es wäre lächerlich gewesen, mit einer Skizze eine tödliche Grenze zu bemalen.» Laut Citny kamen immer wieder mal DDR-Grenzsoldaten vorbei - die Mauer stand auf ostdeutschem Gebiet -, um die Arbeiten zu behindern. «Dann sind wir halt ein paar Meter zurückgegangen», schilderte Citny, «das war kein Kunstprojekt damals, sondern eher eine Herzensangelegenheit, die Tristesse und das Tödliche durch Farbe zu überwinden.»

Aus Anlass der Restaurierung präsentiert die Galerie Culture Pop Studio neue Arbeiten von Citny und Noir im Rahmen der Ausstellung «Dinosaurier der Street Art - 30 Jahre Mauerfall».

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