Das neu erzählte Schicksal von «Sisi» wird nicht nur in Deutschland Zuschauern das Herz wärmen. Auch in Italien, Frankreich, Brasilien und andere Länder soll die RTL-Serie über den Bildschirm flimmern.
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Hauptdarstellerin Dominique Devenport (2.v.r) bei den Dreharbeiten zur Serie «Sisi» in Riga. Foto: Alexander Welscher/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Streamingboom durch die Corona-Pandemie prägt dieses Jahr die weltgrösste Fernsehmesse Mipcom in Cannes.

Direkt zum Start des internationalen Branchentreffs gab es auch schon den ersten Verkaufsschlager.

Die RTL-Produktion «Sisi» wird in Italien, Frankreich, Brasilien, den Niederlanden und in vielen osteuropäischen Ländern zu sehen sein. Der österreichische Sender ORF war als Produktionspartner beteiligt. Weitere Verkäufe ins Ausland sind in Vorbereitung. Die moderne Version der dramatischen Ereignisse um die österreichische Kaiserin Elisabeth habe Kinoqualität, sagte RTL-Deutschlandchef Henning Tewes am Montag der dpa in Cannes.

Die sechsstündige Serie wird Ende des Jahres auf dem Streamingportal RTL+ (bisher TVnow) zu sehen sein, später dann auf RTL. Eine zweite Staffel ist in Planung. Das nächste weitere Grossprojekt bereitet der Privatsender gerade vor: «Torstrasse 1». Diese «Event-Serie» um ein legendäres Berliner Kaufhaus in den 1920er Jahren wird von den Machern von «Babylon Berlin» zurzeit produziert. Der Zwölfteiler startet in Deutschland im ersten Halbjahr 2022. Die Kosten der beiden Serien bewegen sich in einem zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Damit zeigt RTL ein ungewohnt starkes Engagement im fiktionalen Bereich, das vor allem die eigene Videoplattform nach vorne bringen soll, um sich gegen grosse Anbieter wie Netflix zu positionieren. «Wir haben noch einige weitere Vorhaben für das kommende Jahr», so Tewes.

Die Vertriebsgesellschaft Beta Film, die «Sissi» und «Torstrasse 1» an der Cote d'Azur vermarktet und noch vier weitere neue Serien dort präsentiert, erwartet jedenfalls gute Geschäfte. «Wir haben so viel zu tun wie noch nie», sagte Geschäftsführer Jan Mojto.

Die Mipcom in Südfrankreich zeigt bis Donnerstag, was schon bald in Millionen Wohnzimmern über die Bildschirme flimmert. Nach zwei Jahren Zwangspause wegen Corona kommen diesmal nur rund 5000 Verantwortliche von Sendern, Produktionsfirmen, Programmvertrieben, Internetplattformen und Medienkonzernen aus aller Welt zusammen.

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