Wegen des Missbrauchsverfahrens gegen Prinz Andrew will ihm die englische Stadt York die Ehrenbürgerwürde aberkennen.
andrew, duke of york
Prinz Andrew, Duke of York steht das Wasser bis zum Hals. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Missbrauchsskandal um Prinz Andrew wurde aussergerichtlich geregelt.
  • Jedoch musste der Sohn der Queen eine Summe im achtstelligen Bereich hinlegen.
  • Eine weitere Konsequenz: Die Stadt York will ihm nun die Ehrenbürgerwürde aberkennen.

Nach dem Missbrauchsskandal um Prinz Andrew will die Stadt York dem Herzog von York einem Bericht zufolge seine Ehrenbürgerwürde aberkennen.

Der liberaldemokratische Politiker und Kulturbeauftragte der Stadt, Darryl Smalley, sagte dem «Guardian» am Donnerstag: «Die Queen hat ihm seine militärischen Dienstgrade und royalen Schirmherrschaften entzogen. Jetzt wollen wir die Verbindung unserer grossartigen Stadt mit Prinz Andrew beenden und ihm seine Ehrenbürgerwürde aberkennen.»

Prinz Andrew hatte sich in dieser Woche mit der US-amerikanischen Klägerin Virginia Giuffre auf einen Vergleich geeinigt. Damit hat er einen Zivilprozess in den USA abgewendet.

Achtstelliger Deal

Giuffre hatte dem Royal vorgeworfen, sie vor gut 20 Jahren als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Berichten zufolge soll Andrew eine achtstellige Summe zahlen müssen, offiziell gibt es dazu jedoch keinen Kommentar. Manche Beobachter werten den Deal als Schuldeingeständnis von Andrew, auch wenn dieser die Vorwürfe immer vehement abgestritten hat.

andrew, duke of york
Prinz Andrew, Duke of York steht das Wasser bis zum Hals. - Twitter / Getty Images

York stehe an der Seite von Missbrauchs-Opfern und tue alles, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, sagte Smalley der Zeitung. Er hoffe, dass alle im Stadtrat zustimmen würden, Prinz Andrew die Ehrung bei der nächsten Sitzung des Rates am 24. März zu entziehen. Der «Honorary Freedom of the City», wie der Status heisst, ist höchste Auszeichnung, die eine Stadt einem Bürger verleihen kann.

1987, als Andrew in York die Ehre verliehen wurde, versammelte sich dem Bericht zufolge eine Menschenmenge von 200'000 Schaulustigen. Damals trug der Prinz auch den Titel «Herzog von York» erst seit einem Jahr. Mittlerweile setzt sich die Unterhaus-Abgeordnete für York, die Labour-Politikerin Rachael Maskell, dafür ein, dass Andrew auch diesen Titel bald verliert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GewaltQueenPrinz Andrew