Schauspieler Uwe Kockisch verstorben
Schauspieler Uwe Kockisch ist im Alter von 81 Jahren in Madrid verstorben. Der Commissario Brunetti-Darsteller prägte das deutsche Fernsehen nachhaltig.

Am vergangenen Montag (22. Dezember) verstarb in Madrid einer der bekanntesten deutschen Fernsehschauspieler der letzten Jahrzehnte. Uwe Kockisch erreichte das stolze Alter von 81 Jahren und hinterlässt eine beeindruckende schauspielerische Laufbahn.
Seine Agentur bestätigte den Todesfall unter Berufung auf seine Ehefrau gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Nachricht vom Ableben des beliebten Mimen verbreitete sich schnell in den deutschen Medien.
Kockisch war vor allem mit der ARD-Reihe «Donna Leon» einem breiten Publikum bekannt geworden. Millionen von Zuschauern verfolgten regelmässig seine Auftritte in der erfolgreichen Krimiserie.
Von Cottbus nach Venedig: Eine aussergewöhnliche Karriere
Der am 31. Januar 1944 in Cottbus Uwe Kockisch durchlebte eine bewegte Jugend in der DDR. Als junger Mann wagte er einen riskanten Fluchtversuch aus dem sozialistischen Deutschland, der jedoch scheiterte.
Für diesen Versuch musste Kockisch mehrere Monate im Gefängnis verbringen, was ihn nach eigenen Aussagen stark prägte. Diese schwierige Erfahrung liess ihn schnell reifen und formte seinen Charakter nachhaltig.
Laut der «Tagesschau» absolvierte er später seine Schauspielausbildung an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Über zwei Jahrzehnte lang stand er am Maxim-Gorki-Theater auf der Bühne und sammelte wertvolle Theatererfahrungen.
Uwe Kokisch feierte mit «Donna Leon» grosse Erfolge
Im Jahr 2003 übernahm Uwe Kockisch die Rolle des Commissario Brunetti von seinem Vorgänger Joachim Król. Diese Entscheidung sollte sich als Glücksgriff für die ARD-Krimiserie erweisen, die auf den Romanen der amerikanischen Autorin Donna Leon basierte.

Sechzehn Jahre lang verkörperte er den nachdenklichen Ermittler in der malerischen Kulisse Venedigs. Seine authentische und einfühlsame Darstellung eroberte die Herzen der deutschen Fernsehzuschauer im Sturm.
Dem «Spiegel» zufolge verfolgten beim letzten Brunetti-Fall «Stille Wasser» am ersten Weihnachtsfeiertag 2019 5,72 Millionen Zuschauer die Ausstrahlung. Trotz der Konkurrenz durch die parallel laufende Helene Fischer Show erreichte der Krimi einen Marktanteil von 18,8 Prozent.
Stasi-Vergangenheit auf dem Bildschirm: Die Rolle in «Weissensee»
Parallel zu seinem Erfolg als venezianischer Kommissar brillierte Uwe Kockisch in einer völlig anderen Rolle. In der ARD-Serie «Weissensee» verkörperte er den Stasi-Offizier Hans Kupfer.
Die Serie erzählte die komplexe Geschichte einer Ost-Berliner Familie während der letzten Jahre der DDR. Kockischs Darstellung des staatstreuen Geheimdienstlers war von besonderer Authentizität geprägt, da er selbst Erfahrungen mit dem DDR-Regime gemacht hatte.

Zwischen 2010 und 2018 liefen insgesamt 24 Folgen dieser gefeierten Familiensaga im Ersten. Die Serie wurde sowohl von Kritikern als auch vom Publikum für ihre differenzierte Darstellung der deutsch-deutschen Geschichte gelobt.
Das Leben in Madrid: Ein neues Kapitel
In seinen letzten Lebensjahren hatte sich Uwe Kockisch für ein Leben in der spanischen Hauptstadt Madrid entschieden. Dort lernte er seine Frau kennen, die ihn bis zu seinem Tod begleitete.
Der Schauspieler schätzte besonders das milde Klima Madrids, das ihm eine willkommene Abwechslung zu den grauen Berliner Wintern bot.
Diese Entscheidung ermöglichte ihm einen ruhigen Lebensabend fernab des deutschen Medienrummels. Kokisch hinterlässt zwei Söhne.
















