Ryuichi Sakamoto ist nach einem langen Kampf gegen seinen Krebs gestorben. Er hinterlässt Musik, die man sich aus der Welt der Künste nicht mehr wegdenken kann.
Ryuichi Sakamoto
ARCHIV - Ryuichi Sakamoto, Filmkomponist, Musiker, Schauspieler und Produzent aus Japan, posiert während eines Fototermins für den Film «Coda» bei den 74. Filmfestspielen von Venedig. Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Domenico Stinellis
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der grosse japanische Filmkomponist Ryuichi Sakamoto ist gestorben.
  • Er wurde 71 Jahre alt.

Der grosse Filmkomponist Ryuichi Sakamoto ist vergangenen Dienstag an seiner Krebserkrankung mit 71 Jahren verstorben. Bekannt wurde er unter anderem durch den Kriegsfilm «Merry Christmas, Mr. Lawrence» (1983), in dem er an der Seite von David Bowie mitspielte.

Nicht nur hat er selbst unglaubliche Musik produziert, sondern auch zahlreiche Künstler inspiriert. Begonnen hat er in den 70er Jahren als Bandleader des Yellow Magic Orchestra. Dieses wurde zusammen mit der deutschen Band Kraftwerk zu den «Kings of Techno» gezählt. Im Laufe der Zeit wurden ihm auch einige Grammys und sogar ein Oscar verliehen.

Ryuichi Sakamoto gewinnt Oscar für den Soundtrack zum «Letzten Kaiser»

«Ich bin ein Jäger», sagte Ryuichi Sakamoto einmal der Deutschen Presse-Agentur in New York, wo er viele Jahre lebte. «Ich jage der Musik nach, überall auf der Erde.» Egal welches Genre – der geniale Musiker zeigte in seinen Werken immer wieder neue künstlerische Facetten auf.

Im Laufe seiner langen Karriere arbeitete Sakamoto dabei mit vielen bedeutenden Künstlern zusammen. Darunter befanden sich Brian Eno, Iggy Pop oder David Sylvian sowie David Byrne. Mit letzterem nahm er den Soundtrack zu Bernardo Bertoluccis «Der letzte Kaiser» auf, für den beide 1988 den Oscar erhielten.

Zu Weltruhm gelangte Sakamoto, als er sich Ende der 70er dem Yellow Magic Orchestra anschloss. Der Japaner wurde zu einem der damals härtesten Techno-Musiker der Welt. «Stürmische Jahre» seien es gewesen, erinnerte sich Sakamoto später. Doch die Genres Pop und Rock seien für ihn interlektuell nicht ausreichend, erzählte er später in einem Interview.

Er war wissbegierig und experimentierfreudig

Doch dazu gehörte Sakamoto, der am 17. Januar 1952 in der Nähe von Tokio als Sohn eines Verlagsleiters und einer Hutdesignerin geboren wurde, wahrlich nicht. Das Klavierspielen hatte er schon als kleiner Junge gelernt.

In der japanischen Hauptstadt studierte er Komposition. Sein erstes Album «Thousand Knives», eine Mischung aus Electropop, Jazz und experimenteller Musik, erschien, als er 26 war.

«Wie oft werde ich den Vollmond noch sehen?»

2014 wurde bei Sakamoto Rachenkrebs diagnostiziert. Nachdem der Krebs zwischenzeitlich zunächst besiegt schien, stellten seine Ärzte 2021 bei ihm Enddarmkrebs fest. Sakamoto musste sich Operationen unterziehen, um den Krebs zu entfernen. Dieser hatte sich bereits auf beide Lungenflügel ausgebreitet hatte, wie er im japanischen Literaturmagazin «Shincho» bekannt machte.

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