Wie bewahrt man das Erbe einer gefeierten Choreographin? Die Pina Bausch Foundation in Wuppertal verfügt über ein gewaltiges Archiv. Nächstes Jahr sollen Unterlagen ins Internet kommen.
Salomon Bausch, der Leiter der Pina Bausch Foundation, in Wuppertal. Foto: Rolf Vennenbernd
Salomon Bausch, der Leiter der Pina Bausch Foundation, in Wuppertal. Foto: Rolf Vennenbernd - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Archiv über das Werk der Choreographin Pina Bausch geht ab Juni 2020 erstmals online.
Ad

Der Anfang werde mit Materialien zu fünf Stücken gemacht, sagte Salomon Bausch, der Chef der Pina Bausch Foundation, am Dienstag in Wuppertal.

«Es ist der Moment, wo wir das Archiv mit den Menschen teilen können», sagte er. Unter anderem sollen Videos und Kostüme zu sehen sein. 2010 sei mit der Digitalisierung begonnen worden.

Bausch hatte kurz nach dem Tod seiner Mutter vor bald zehn Jahren die Stiftung mit Sitz in Wuppertal gegründet. Darin sind unter anderem 9000 Videos und 200 000 Fotos sowie Produktionsunterlagen zu allen 46 Stücken der weltbekannten Choreographin enthalten. Sie sind die Grundlage für die Aufführungen innerhalb und ausserhalb des von ihr gegründeten Tanztheaters Wuppertal.

In der kommenden Spielzeit kommt an der Semperoper in Dresden ihre 1974 uraufgeführte Choreographie zur Oper «Iphigenie auf Tauris» heraus. An der Einstudierung sind mehrere Tänzer der Originalbesetzung aus Wuppertal beteiligt; Premiere ist am 5. Dezember.

In der Spielzeit 2019/20 zeigt das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch neun Produktionen. Sieben kommen in Wuppertal auf die Bühne, die übrigen auf Tourneen. Am zehnten Todestag der Choreographin am 30. Juni gastiert das Ensemble in Paris, eine besondere Veranstaltung ist an dem Tag nicht geplant. Der Termin sei vor Beginn ihrer Tätigkeit in Wuppertal festgelegt worden, sagte Intendantin Bettina Wagner-Bergelt am Dienstag.

Eine Gedenkveranstaltung soll es in Wuppertal erst am 3. Oktober geben. Dort soll die letzte Kreation der Choreographin gezeigt werden. «Im Anschluss ist geplant, dass jeder Tänzer eine Sequenz aus einem Stück erzählt», sagte Wagner-Bergelt. Reden seien nicht geplant.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

InternetDigitalisierungMutterTod