Ein ebenso sonderbarer wie sehenswerter Film feiert seine Free-TV-Premiere: «Pig» mit Nicolas Cage, der zuletzt vor knapp 30 Jahren so gekonnt aufspielte.
Ein Mann und sein Trüffelschwein: Nicolas Cage in «Pig». - © David Reamer/Leonine, SpotOn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nicolas Cages Film «Pig» feiert seine Free-TV-Premiere in Deutschland.
  • In dem Film liefert er die beste Schauspielleistung seit Jahren ab, behaupten Fans.

Schauspieler Nicolas Cage (59) hat bereits in sehr vielen Filmen mitgespielt. Allein in den vergangenen fünf Jahren wirkte er in über 25 Produktionen mit. Ein Umstand, den er im gelungenen Meta-Klamauk «Massive Talent» von 2022 selbst auf die Schippe nahm.

Doch ein Film stach zuletzt heraus. Dabei handelt es sich um «Pig» von 2021, in dem der Schauspieler die beste Schauspielleistung seit 1995 abliefert. Nun feiert das ungewöhnliche Drama seine Free-TV-Premiere, allerdings auf dem wohl ungünstigsten Sendeplatz der TV-Geschichte: Um 1:05 Uhr in der Nacht bei RTLzwei. Wer die Augen bis dahin aufhalten kann, wird mit einem rührenden wie psychologisch tiefgründigen Drama belohnt.

Nicolas Cage als Mann mit Schwein – darum geht es

Robin «Rob» Feld (Cage) war einst der genialste Koch in der Restaurantszene der USA. Doch seit dem Tod seiner Ehefrau will er nichts mehr von der High Society oder generell der Zivilisation wissen. Als Einsiedler lebt er in einer kleinen Hütte im Wald, sein einziger Gefährte seit knapp 15 Jahren ist ein Trüffelschwein. Dessen feine Nase beschert Rob genug finanziellen Spielraum, um sich von Trüffelhändler Amir mit dem Nötigsten versorgen zu lassen.

Doch die einzigartige Spürnase weckt plötzlich Begehrlichkeiten: Maskierte Männer dringen eines Nachts in Robs Hütte ein, stehlen das Schwein und lassen Rob mit einer blutenden Kopfwunde zurück. Als der wieder zu sich kommt und das vertraute Grunzen ausbleibt, fasst er einen Entschluss: Er wird nicht eher ruhen, bis er sein Schwein wieder hat.

Der Blick lohnt sich

Ja, die Prämisse von Michael Sarnoskis «Pig» klingt geradezu dämlich. Sie weckt das Gefühl, in den kommenden 90 Minuten einen albernen Rache-Thriller, eine Art Persiflage auf «Taken», ansehen zu müssen. Doch wer sich von seiner ersten Assoziation nicht abschrecken lässt, bekommt stattdessen philosophische Filmkunst serviert.

Robs Suche nach seinem Schwein ist eigentlich die Suche nach einem Sinn im Leben. Zugleich ist es das verzweifelte Festklammern an einen vermeintlichen Schutzmechanismus. Den hat sich der Charakter aufgebaut, um sich vor der Aufarbeitung der Trauer um seine Frau zu drücken.

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