Oliver Pocher: «Leute wollen keine Regenbogen-Fahnen mehr»
Oliver Pocher klagt über die «Woke»-Debatte in Deutschland. Im Podcast sagt er: Comedy werde unmöglich und die Leute hätten genug vom Gendern.

Das Wichtigste in Kürze
- Die herrschende Empörungskultur geht Comedian Oliver Pocher gegen den Strich.
- Scherze auf Kosten anderer würden immer schneller kritisiert, Comedy dadurch schwieriger.
- In einem Podcast spricht der Komiker über Wokeness, Gendern und Rassismus.
Lustig sein wird laut Oliver Pocher (47) immer schwerer.
In einem Podcast klagt der Comedian (47) über Wokeness, Gender-Debatten und eine neue Empörungskultur. Viele Menschen seien «sofort beleidigt», sobald man etwas sage. «Mir ist das zu anstrengend», so Pocher.
Im Interview mit Host Ben Berndt, der hinter dem Podcast «ungeskriptet» steht, beobachtet Pocher einen dramatischen Wandel in der deutschen Comedy-Szene.
Vor einigen Jahren habe er über viele Gags kaum nachgedacht. Im Grunde sei da so gut wie alles durchgegangen – und «genauso muss es ja auch mehr oder weniger sein».
«Du willst ein Männerklo und ein Frauenklo»
Und heute? Sei alles anders. «Leute wollen keine Regenbogenfahnen mehr beim Rewe sehen», sagt Pocher. Auch vom Gendern hätten viele genug.
Das Thema Wokeness bestimme den Alltag und die Debatten, jedoch kippe die Stimmung seit einer Weile in eine andere Richtung.
Gleichgeschlechtliche Toiletten, die für alle Geschlechteridentitäten geeignet sind? Die meisten Leute wollten das nicht mehr.
«Du willst ein Männerklo und ein Frauenklo. Wohin du dich dann rein identifizierst, ist dein Problem«, sagt er im Podcast.
Empörungskultur beraubt Comedy der Kreativität
Oliver Pocher ist dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und gern auch anzuecken. Derbe Scherze auf Kosten anderer zeichnen seine Herangehensweise an Comedy aus.
Die aktuelle Empörungskultur raube der Comedy die Luft zum Atmen und lasse kaum noch Raum für Kreativität. Bestimmte Themen müsse er extrem vorsichtig anpacken, kritisiert er.
Lustig machen dürfe er sich nur noch «über heterosexuelle Weisse, das war es schon. Frauen – schwierig. Homosexuelle – schwierig».
Oliver Pocher schützt Gottschalk gegen Kritiker
Vor Wochen hatte Pocher bereits zum Rundumschlag ausgeholt, als Kritik an TV-Urgestein Thomas Gottschalk laut wurde. Auch dieser ist dafür bekannt, mit seinen Witzen mal etwas daneben zu liegen.

So hatte er sich etwa im vergangenen Jahr in einem Podcast über die Figur von Maite Kelly lustig gemacht. «Wahrscheinlich muss ich Maite Kelly zur Seite schubsen, damit man mich sieht», hatte er gesagt und war prompt angeeckt.
Pocher nahm ihn später in Schutz. Auch solche Witze müssten erlaubt sein. Gottschalks Kritiker sollten einfach ihre «Fresse halten».