Neu entdecktes 80er-Jahre-Material von Miles Davis

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USA,

Der Jazztrompeter spielte Mitte der 80er Jahre für sein damals neues Label eine Platte ein. Sie wurde nicht veröffentlicht und geriet in Vergessenheit. Nach 34 Jahren erscheint sie jetzt aber doch.

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Der US-Jazzmusiker Miles Davis in jungen Jahren. Foto: dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Neu entdecktes oder vorher nie veröffentlichtes Material von Jazzgrössen wie John Coltrane oder Thelonious Monk hat Konjunktur.

Ein verschollenes («lost») Album folgt dem nächsten.

Nun kommt eine Scheibe des Jazztrompeters Miles Davis 34 Jahre nach den Studioaufnahmen auf den Markt: «Rubberband».

Die Musik spielte Davis, der zuvor Columbia Records verlassen hatte, 1985/86 für sein neues Label Warner mit jungen Musikern ein, darunter Davis' Neffe Vince Wilburn Jr. am Schlagzeug. Die Plattenfirma entschied, das Material ins Archiv zu legen und stattdessen als Debüt die später mit dem Grammy prämierte Platte «Tutu» zu veröffentlichen.

Wilburn sowie die damaligen Produzenten Randy Hall und Zane Giles begannen 2017, sich die elf Stücke vorzunehmen und unter anderem mit den Stimmen der R&B-Sängerinnen Ledisi und Lalah Hathaway abzumischen. Herausgekommen ist eine Melange aus Jazz, Funk und Soul.

Peinlicher Ausreisser ist das Stück «Paradise»: Steeldrum vermengt mit weichgespülter Latino-Gitarre, so klingen Werbespots für Karibikreisen. «Rubberband» erinnert in Passagen an «You're Under Arrest», Davis' letzte Platte für Columbia mit dem Cyndi-Lauper-Cover «Time After Time» (veröffentlicht 1985), und an die Hip-Hop-Scheibe «Doo-Bop», an der der Trompeter mit dem Produzenten und Rapper Easy Mo Bee Anfang 1991 gearbeitet hatte.

Davis starb im September 1991 mit 65 Jahren. Wie viele seiner Alben nach dem Comeback Anfang der 80er Jahre dürfte auch «Rubberband» Fans und Kritiker spalten. Der Vorwurf, der Mann hinter dem Geniestreich «Kind Of Blue» habe seine Jazz-Seele an die Pop-Götter verkauft, perlte an ihm ab. Davis, der für sich reklamierte, den Jazz mehr als einmal neu erfunden zu haben, war in seinen Stilwechseln kompromisslos - und ohne viel Wehmut für das frühere Schaffen.

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