Nach Verhaftung: Hat Jimi Blue die Hotelrechnung jetzt bezahlt?
Jimi Blue Ochsenknecht soll eine Hotelrechnung nicht bezahlt haben. Nach seiner gestrigen Festnahme melden sich sein Anwalt sowie der Hotelier zu Wort.

Das Wichtigste in Kürze
- Jimi Blue Ochsenknecht sitzt wegen einer offenen Hotelrechnung von 2021 in U-Haft.
- Der Schauspieler spricht von einem Missverständnis, laut Anwalt soll er nun bezahlt haben.
- Dem widerspricht der betroffene Hotelier, er wünscht sich Gerechtigkeit.
Jimi Blue Ochsenknecht (33) steht unter Druck: Der Schauspieler wurde am Mittwochnachmittag nach seiner Rückreise aus Dubai am Hamburger Helmut-Schmidt-Flughafen von der Bundespolizei festgenommen.
Hintergrund ist eine Klage des Tiroler Hotels «Sonne» aufgrund einer offenen Rechnung von knapp 14'000 Franken. Der Sohn von Uwe (69) und Natascha Ochsenknecht (60) feierte im Dezember 2021 dort seinen 30. Geburtstag. Vier Tage verbrachte er im Hotel, doch bezahlt wurde offenbar nicht, heisst es seitens der Staatsanwaltschaft Innsbruck (Ö).

Zuvor wurde nach Jimi Blue per europäischem Haftbefehl wegen Flucht- und Tatbegehungsgefahr gefahndet. Am Abend fiel dann die Entscheidung: Ochsenknecht muss in Untersuchungshaft.
Jimi Blue spricht von «grossem Missverständnis»
Die Bundespolizei brachte den TV-Star laut «Bild» zur Untersuchungshaftanstalt Holstenglacis in der Hamburger Innenstadt. Dort warten rund 500 Straftäter auf ihr Verfahren – alle in einer Einzelzelle. 23 Stunden muss Jimi Blue darin verweilen, eine Stunde hat er Hofgang.
Persönliche Dokumente wie sein Reisepass sowie weitere Gegenstände seiner Reise (Koffer, Handgepäckstück und ein Sack aus dem Duty-Free-Shop) wurden von der Polizei beschlagnahmt.
Kurze Zeit nach dem Vorfall meldete sich Jimi Blue Ochsenknecht bei Instagram zu Wort. Dort beruhigte er seine Fans zunächst: «Macht euch keine Sorgen, gibt ein grosses Missverständnis. Das sind wir grad am klären!»
Später am Abend zeigte er sich in seiner Story beim Essen einer Pizza. Ober er diese bereits wieder auf freiem Fuss genoss, wollte der «Wilde Kerle»-Darsteller nicht verraten.
Anwalt über «unterschiedliche Auffassungen» der Hotelkosten
Wie es für den Schauspieler jetzt weitergeht, ist unklar.
Seine Anwälte haben die Möglichkeit, einen Haftprüfungstermin zu beantragen. Zu einer Haftprüfung soll es dann im Verlauf des Tages kommen. Ein Richter und die Staatsanwaltschaft werden dabei sein. Dabei wird auch entschieden, ob der 33-Jährige nach Österreich ausgeliefert wird.
Sein Anwalt Dr. Sebastian Skradde kann die Massnahmen der Staatsanwaltschaft nicht nachvollziehen.
Gegenüber der «Bild» erklärt er: «Der Sachverhalt stammt aus dem Jahre 2022, als mehr als zehn Gäste mit Jimi in dem Hotel waren. Das Hotel und Jimi waren sich wegen unterschiedlicher Auffassungen zu der Kooperation über die Hotelkosten uneinig. Jimi bot dann eine Zahlung an, aus der noch Raten offen waren.»

Dabei stellt Skradde klar: «Wir haben heute den Rest einfach bezahlt, um das Thema zu beenden. Es gibt keinen Grund, Jimi festzuhalten. Wir gehen davon aus, dass Jimi umgehend wieder zu seinen Dreharbeiten gehen darf.»
Rechnung doch nicht bezahlt? Hotelier bezieht Stellung
Laut RTL-Informationen soll Jimi Blue den offenen Betrag am Mittwoch tatsächlich überwiesen haben. In einer Mail an den betroffenen Hotelier Wilhelm Steindl von 14 Uhr heisst es kurz und knapp: «Guten Tag. Das Geld wurde soeben überwiesen.»
Was allerdings Fragen aufwirft: Zum Zeitpunkt des RTL-Interviews um 18.30 Uhr konnte Steindl noch immer keinen Zahlungseingang feststellen. Auch dessen Anwälte hätten bis dahin nichts registriert, heisst es.

Dass der Fall um die Hotelrechnung erst jetzt, Jahre später, aufgerollt wird, kommt für Steindl überraschend: «Mich hat es im ersten Moment eigentlich gewundert. Aber die Staatsanwaltschaft in Innsbruck, die lässt sich natürlich auch nicht verarschen. Und schon gar nicht auf so lange Zeit.»
Dem Hotelier geht es aber nicht um Rache: «Ich habe da überhaupt keine Genugtuung. Ich will einfach, dass das fair abgewickelt wird.»
«Jimi Blue hat wirklich grossen, grossen Mist gebaut»
Doch Steindl hat eine klare Meinung zum Verhalten des Schauspielers: «Man muss wirklich sagen, der Jimi Blue Ochsenknecht, der hat da wirklich uns über Jahre hin probiert, zu verarschen, zu betrügen. Und jetzt kommt die Rechnung hinten raus. Der hat auf jeden Fall Schiss, weil wir haben ihn auf schweren Betrug verklagt.»

Ob die Rechnung nun vollständig beglichen wurde – dazu steht aktuell Aussage gegen Aussage. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter, bei einer Verurteilung drohen bis zu drei Jahre Haft.
Eine verspätete Zahlung könnte sich laut Hotelier Steindl strafmildernd auswirken – und dennoch sei ein Urteil notwendig: «Mir ist wichtig, dass das Verfahren jetzt endlich weiterlaufen kann. Und dass im Endeffekt ein Urteil herauskommt, das auch bestätigt, dass der Jimi Blue wirklich grossen, grossen Mist gebaut hat.»