Die Autorin Patricia Highsmith ist 1995 gestorben. Ihre Werke haben die Zeit überdauert und sorgen bei den Lesern noch immer für Gänsehaut.
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Die Autorin Patricia Highsmith ist 1995 gestorben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Patricia Highsmith wäre am Dienstag 100 Jahre alt geworden.
  • Die Schriftstellerin begeisterte die Leserschaft mit ihrem subtilen Horror.
  • Die gebürtige Amerikanerin lebte zurückgezogen in einem Tessiner Dorf.

Ob «Der talentierte Mr. Ripley» oder «Zwei Fremde im Zug»: Die Romane von Patricia Highsmith wurden vielfach verfilmt und begeistern Millionen Menschen weltweit. Jetzt wäre die 1995 gestorbene Autorin 100 Jahre alt geworden. Noch immer erscheint posthum neues von ihr.

Rund drei Dutzend Romane und Erzählungen hat die vielfach preisgekrönte Autorin geschrieben, darunter die Tom-Ripley-Bücher und die lesbische Liebesgeschichte «Carol». Viele davon sind erfolgreich verfilmt worden, auch von Star-Regisseuren wie Alfred Hitchcock und Wim Wenders.

56 Notizbücher über 8000 Seiten

Highsmith, die am Dienstag 100 Jahre alt geworden wäre, galt zeit ihres Lebens als eigensinnig und öffentlichkeitsscheu. Ihre Tagebücher, die bald veröffentlicht werden sollen, könnten neue Einblicke in das Leben der Meisterin des subtilen Horrors bieten.

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Patricia Highsmith lebte zurückgezogen in der Schweiz. (Archivbild) - dpa

Die Notiz- und Tagebücher dokumentieren dem Züricher «Diogenes Verlag» zufolge Highsmiths Leben. Die 56 Notizbücher umfassen insgesamt 8000 Seiten. Sie seien von ihrer Lektorin hinter Bettwäsche und Handtüchern versteckt in ihrem Haus im Tessin gefunden worden.

Geboren wurde Highsmith 1921 als Mary Patricia Plangman in Forth Worth im US-Bundesstaat Texas. Ihre Kindheit sei eine «kleine Hölle» gewesen, sagte die Autorin später. Die Eltern liessen sich früh scheiden. Einige Jahre lebte Highsmith bei einer Grossmutter, dann bei Mutter und Stiefvater in New York.

Schriftstellerin lebte zurückgezogen

Nach der Schule studierte sie unter anderem Zoologie und Englisch und begann mit dem Schreiben von Kurzgeschichten. 1950 gelang ihr mit «Zwei Fremde im Zug», der Geschichte vom fast perfekten Verbrechen, bereits der Durchbruch.

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Alfred Hitchcock verfilmte die Geschichte «Zwei Fremde im Zug» von Patricia Highsmith. (Archivbild) - keystone

Mit dem Geld für die ersten Filmrechte ging sie nach Europa. Highsmith lebte in Grossbritannien und Frankreich, bis sie sich in das Alpendorf Tegna bei Locarno zurückzog. Highsmith mied die Öffentlichkeit, lebte mit Katzen und Schnecken, arbeitete in Haus und Garten und verbrachte Zeit an der Schreibmaschine.

So entstanden viele Romane, Kurzgeschichten und Erzählungen abseits der gängigen Krimi-Klischees. Protagonist Tom Ripley etwa wurde als gewissenloser und doch sympathischer Mörder zu einer der grossen Figuren der modernen Weltliteratur.

Patricia Highsmith starb an Leukämie

«Gerechtigkeit und Moral langweilen mich», sagte Patricia Highsmith einmal. Die Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft, bis heute werden immer neue Verfilmungen geplant.

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Patricia Highsmith (rechts) im Mai 1982 in Zürich. (Archivbild) - Keystone

Wenige Wochen nach der Vollendung ihres letzten Romans «Small g - eine Sommeridylle» starb Patricia Highsmith am 4. Februar 1995 an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung und wurde in ihrem kleinen Alpendorf beigesetzt. Autorenkollege Peter Handke sagte einmal: «Beim Lesen ihrer Bücher hat man das Gefühl, im Schutz einer grossen Schriftstellerin zu sein».

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