Normalerweise kommen Zehntausende, aber in diesem Jahr ist alles anders. Die Pride-Parade in Stockholm wurde zur digitalen Parade.
Victoria
Kronprinzessin Victoria: «Wir dürfen nicht still sein.». Foto: Peter Dejong/AP/Archiv/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Prinzessin Victoria eröffnete am Samstag die schwedische online Pride-Parade.
  • Auch in Schweden stehen wegen Vorurteilen viele nicht offen zu ihrer Sexualität.

Als erste Vertreterin der schwedischen Königsfamilie hat Kronprinzessin Victoria (43) den Startschuss für die Stockholmer Pride-Parade gegeben.

Die Parade für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuellen (LGBTI) wurde wegen der Coronavirus-Pandemie online abgehalten. Die schwedische Thronfolgerin richtete am Samstag per Videobotschaft ein paar einleitende Worte an die Teilnehmer.

Pride ist Ernst und Freude in einem

«Pride ist nicht nur irgendein Sommerfestival. Das ist ein Fest, aber auch eine Kundgebung für Menschenrechte, es ist zugleich Ernst und Freude», sagte Victoria. Schweden und Skandinavien liegen bei den LGBTI-Rechten relativ weit vorne. Das dürfe angesichts der Lage in anderen Weltteilen nicht als selbstverständlich hingenommen werden.

«Wir dürfen nicht still sein. Wir müssen für diejenigen das Wort ergreifen, die das nicht wagen, dürfen oder können.»

Man dürfe nicht vergessen, dass auch in Schweden wegen Vorurteilen und Unkenntnis viele nicht offen zu ihrer Sexualität stehen könnten. «Wenn du einer von denen bist, der nicht kann oder es nicht wagt, offen darüber zu sein, wer du bist, dann möchte ich bloss, dass du weisst: Du hast das Recht, genau der zu sein, der du bist. Wir sind viele, die hinter dir stehen. Ich stehe hinter dir.»

Chur
Die Flagge der LGBTQ-Bewegung hat, anders als die Peace-Flagge, sechs Streifen. In Chur fand am Samstag die erste Pride-Parade statt. - Keystone

Normalerweise kommen Zehntausende mit Regenbogenflaggen ausgestattete Teilnehmer und eine knappe halbe Million Zuschauer zu dem Festival in der schwedischen Hauptstadt. Die digitale Parade bestand nun zu einem grossen Teil aus Grussbotschaften, die Teilnehmer vorab aufgenommen hatten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusMenschenrechte