Karl Lagerfeld ist auch fünf Jahre nach seinem Tod präsent

Karl Lagerfeld (†85) war einer der ganz Grossen in der Modewelt. Vor fünf Jahren ist der gebürtige Hamburger gestorben. Bücher oder Dokumentarfilme versuchen nun Einblicke in sein Leben zu geben.

«Lagerfeld war Modezar, Fotograf, Filmemacher, Verleger – und vor allem ein Rätsel», schreibt die Tageszeitung «Kurier». «Karl Lagerfeld: Révélation» (Karl Lagerfeld: Enthüllung) heisst der jüngste Dokumentarfilm. Er ist vor wenigen Wochen in Frankreich angelaufen.

Man versucht nun seinen Mythos von allen Seiten zu beleuchten: Seine einsame Kindheit, die Hänseleien oder seinen erfolgreichen beruflichen Werdegang. Eine Schlüsselfigur sei seine Mutter gewesen, so der «Kurier». «Du siehst aus wie ich, nur weniger gut», soll sie beispielsweise zu ihm gesagt haben.

Karl Lagerfeld hat sein Alter und seine Herkunft im Dunkeln gelassen. Kursiert ist das Geburtsjahr 1938. Heute weiss man, dass er am 10. September 1933 geboren wurde.

Als Beweis dafür lagen dem Dokumentarfilm sowohl die korrekt datierte Geburtsanzeige vor als auch die Geburtsurkunde. Hier war die zweite Drei von 1933 geschickt zu einer Acht geändert worden. Doch wer das Datum umgeändert hat, bleibt offen – auch der Film gibt keine Antwort.

Die Gerüchte um die Herkunft von Lagerfeld haben sich mit der Zeit aufgelöst: Sein Vater war weder ein dänischer noch ein schwedischer Baron, sondern der wohlhabende Gründer der Milchmarke «Glücksklee». Seine Mutter Elisabeth war eine Landratstochter aus dem Münsterland.

Zeit seines Lebens liess Lagerfeld Zweifel um seine Person offen. Mit ein Grund dürfe wohl gewesen sein, dass Deutsche im Nachkriegsfrankreich nicht gern gesehen waren.