Mit Freiluftaufführungen für Tausende Filmfans ist Locarno eines der schönsten Filmfestivals weltweit. Ein französischer Kurzfilm eröffnete das Filmfestival.
Eine Frau geht am Logo des Filmfestivals Locarno vorbei.
Eine Frau geht am Logo des Filmfestivals Locarno vorbei. - Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Locarno Filmfestival eröffnet mit Freiluftaufführungen und französischem Kurzfilm.
  • 214 Filme werden gezeigt, darunter deutsche Regisseurinnen im Wettbewerb.
  • 17 Filme konkurrieren um den Goldenen Leoparden beim internationalen Wettbewerb.

Begleitet von Regen ist das 76. Internationale Filmfestival in Locarno am Abend unter freiem Himmel auf der Piazza Grande eröffnet worden. Spannung bot als erstes der ausser Konkurrenz gezeigte Kurzfilm «Dammi» aus Frankreich. Die Hauptrolle eines Mannes auf der Suche nach seinen Wurzeln spielt der Engländer Riz Ahmed («Sound of Metal»). Er wurde auf der Gala mit dem «Excellence Award Davide Campari» ausgezeichnet – wegen des Streiks in Hollywood nahm er den Preis aber nicht persönlich entgegen. Anschliessend lief, ebenfalls ausser Konkurrenz, die französisch-belgische Krimikomödie «L'Étoile Filante» («Der fallende Stern»).

Bis zum 12. August werden in Locarno 214 Spiel-, Dokumentar-, Kurz- und Experimentalfilme gezeigt. Das deutsche Kino ist auf dem Festival kraftvoll präsent. Drei in Deutschland arbeitende Regisseurinnen sind im Wettbewerb «Cineasti del presente» («Filmemacher der Gegenwart») mit stilistisch originellen Filmen um einzigartige Frauen vertreten: Katharina Lüdin mit «Und dass man ohne Täuschung zu leben vermag», Claudia Rorarius mit «Touched» und Katharina Huber mit «Ein schöner Ort».

17 Filme konkurrieren im internationalen Wettbewerb

Im internationalen Wettbewerb («Concorso internazionale») konkurrieren 17 Filme aus aller Welt um den Goldenen Leoparden, den Hauptpreis des neben Berlin, Cannes und Venedig wichtigsten europäischen Filmfestivals. Dabei sind zwei Filme, die mit starker finanzieller Beteiligung deutscher Produzenten realisiert wurden: «Stepne» (Ukraine, Deutschland, Polen, Slowakei) von der ukrainischen Regisseurin Maryna Vroda und «Critical Zone» (Iran, Deutschland) des iranischen Regisseurs Ali Ahmadzadeh.

Traditionell gilt in Locarno das Motto «Hier sind die Filme die Stars!». Promi-Auftritte sind eher selten. In diesem Jahr wird es noch weniger geben als üblich. In Folge des Streiks der Schreibenden und Spielenden in Hollywood haben neben Riz Ahmend auch andere Berühmtheiten ihre Reise ans Schweizer Ufer des Lago Maggiore abgesagt. Der schwedische Schauspielstar Stellan Skarsgård («Mamma Mia! ») hat wegen des Streiks sogar die Annahme eines Sonderpreises abgelehnt.

Abendliche Freiluftaufführungen

Clou des Festivals werden auch in diesem Jahr die abendlichen Freiluftaufführungen von Filmen ausser Konkurrenz auf der malerischen Piazza Grande des Urlaubsortes sein. Oft mehr als 8000 Filmfans erwartet hier eine Mischung aus Anspruch und Unterhaltung. Zu den Höhepunkten dürfte die Aufführung des diesjährigen Gewinnerfilms beim Festival in Cannes zählen, das Drama «Anatomie d'une chute» («Anatomie eines Falls») mit der deutschen Schauspielerin Sandra Hüller («Toni Erdmann») in der Hauptrolle.

Das Festival endet am 12. August mit der Vergabe des Goldenen Leoparden und der weiteren Preise. Dazu hat sich Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett («Tár») als Produzentin des Dramas «Shayda» von der iranisch-australischen Filmemacherin Noora Niasari angekündigt. Der Weltstar soll der Abschlussgala unterm Sternenzelt besonderen Glanz verleihen. Noch ist offen, ob auch sie wegen des Streiks in Hollywood ihren Auftritt absagen muss.

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