Tiefere Hürden für Menschen mit Behinderung am Locarno Filmfestival

Im Rahmen der vierjährigen Partnerschaft des Locarno Filmfestivals mit Pro Infimis sind mehrere Massnahmen vorgesehen. So sollen mehr Vorführungen mit Audiodeskription und Untertiteln versehen werden, Relaxed Screenings sind geplant sowie die Verwendung von leichter Sprache und Übersetzungen in die italienische Gebärdensprache LIS, wie das Locarno Filmfestival am Mittwoch mitteilte.

Unter dem Titel Kulturangebot 2023 wurde wie schon im Vorjahr ein Panel mit Kulturschaffenden mit Behinderung aufs Programm gesetzt. Die Zugänglichkeit soll verbessert werden, indem beispielsweise während bestimmter Vorführungen das Licht gedämpft wird. Säle sollen ohne Weiteres verlassen und wieder betreten werden können (Relaxed Screenings). Noch evaluiert wird ein Begleitdienst für Menschen mit Behinderung. Die Infrastruktur soll zugänglicher gemacht werden. Auch in der Kommunikation sollen Barrieren abgebaut werden.

Expertinnen und Experten mit Behinderung werden für die Erarbeitung der Massnahmen zur Barrierefreiheit als auch für die Sensibilisierung des Personals hinzugezogen, heisst es in der Mitteilung weiter. «Diversität sichtbar zu machen, bedeutet ein Bewusstsein für Vielfalt zu schaffen und unsere Gesellschaft somit gerechter und einladender zu gestalten», lässt sich Sara Bellicini, Verantwortliche für Inklusion am Locarno Film Festival, zitieren.

Pro Infirmis arbeitet generell mit Kulturinstitutionen zusammen, die sich zur Umsetzung inklusiver Massnahmen verpflichten wollen. Dafür werden individuelle Vereinbarungen erarbeitet. Die Fachstelle Kultur inklusiv der Organisation anerkennt mit dem Label «Kultur inklusiv» die Bemühungen des Locarno Film Festivals, seine Veranstaltungen Menschen mit Behinderung zugänglich zu machen.