«Fantastic Four»: Wenn Retro auf Superhelden-Familie trifft
Er wurde mit Spannung erwartet: Nun bringt Marvel das berühmte Superhelden-Team mit Pedro Pascal in «The Fantastic Four: First Steps» als Neuauflage zurück. Wie fantastisch ist das?

Manche Geschichten brauchen mehrere Anläufe. Die Fantastic Four gehören dazu. Denn die bisherigen Verfilmungen rund um die berühmte Superhelden-Familie von Marvel sind bei vielen Comic-Fans nicht sonderlich beliebt. Nun also kommt mit «The Fantastic Four: First Steps» eine neue Version in die Kinos. Und die soll überzeugen. Klappt das?
Zunächst einmal hat sich Marvel für den Film im Retro-Charme Starpower an die Seite geholt. Allen voran der aktuelle Zuschauerliebling Pedro Pascal – bekannt aus «Game of Thrones» und «The Last of Us» – als «Mister Fantastic». Daneben spielen Vanessa Kirby («Eden»), Joseph Quinn («Stranger Things») und «The Bear»-Star Ebon Moss-Bachrach die Hauptrollen.
Superelastisch, unsichtbar, feurig und stark
Der Hintergrund der zu Superhelden mutierten Charaktere ist schnell erzählt und wird im Film lediglich in einer Rückblende erwähnt: Die Forscher Reed Richards (Pascal), Susan Storm (Kirby), ihr Bruder Johnny Storm (Quinn) und Ben Grimm (Moss-Bachrach) erlangen ihre wundersamen Fähigkeiten durch kosmische Strahlung, als sie mit einem Raumschiff ins All fliegen.
Aus Reed wird der superelastische «Mister Fantastic», Susan kann sich unsichtbar machen («The Invisible Woman»), ihr Bruder Johnny wird zum Feuermenschen («The Human Torch») und Ben verändert sich äusserlich zu einem Steinbrocken-Wesen («The Thing») mit extrem viel Kraft. Auf der Erde werden sie wie Superstars gefeiert.
Ihre Rolle als Helden wird in «The Fantastic Four: First Steps» aber nun auf die Probe gestellt. Denn der Planetenfresser Galactus (Ralph Ineson), ein gigantisches gottähnliches Wesen, will die Erde mitsamt aller Bewohner verschlingen.
Ein Baby als Herzstück der Geschichte
Die Fantastic Four müssen die Menschen vor dem Schurken und seiner Vorbotin Silver Surfer (stark: Julia Garner) retten. Noch dramatischer wird die Situation dadurch, dass Susan ein Kind erwartet. «Es war definitiv surreal, eine schwangere Superheldin zu spielen», sagte Schauspielerin Kirby, die selbst schwanger ist.
Das Baby wird gewissermassen das Herzstück der gesamten Geschichte. Daher ist «The Fantastic Four: First Steps» mehr als ein actionlastiger Superhelden-Film, sondern rückt die Frage nach dem Wert von Familie und Zusammenhalt in den Vordergrund. Das Alltagsleben der Heldengruppe ist immer mal wieder Thema – etwa in Form von gemeinsamen Abendessen.
Toller Retro-Charme und Zeitsprünge
Die Geschichte spielt dabei in einem futuristischen New York der 1960er Jahre mit fliegenden Autos, Plattenspielern und Retro-Möbeln. Das alles hat seinen Charme. Gleichzeitig legt Regisseur Matt Shakman leider ein teils unausgewogenes Erzähltempo mit recht grossen Zeitsprüngen an den Tag.
Verhältnismässig wenig Zeit wird sich etwa genommen, um das Quartett als Familie einzuführen oder zu zeigen, wie sich die Schwangerschaft von Susan entwickelt. Dafür nehmen bildgewaltige Kampfszenen mit Silver Surfer und Galactus viel Raum ein.
Insofern schlägt sich «The Fantastic Four: First Steps» mit knapp zwei Stunden Filmlänge solide, hätte aber durchaus ausgeruhter erzählt werden können. Schliesslich sind die Comic-Figuren, die von Stan Lee und Jack Kirby im Jahr 1961 geschaffen worden waren, eine feste Grösse bei Marvel.
Fantastic Four nun Teil des Marvel Cinematic Universe
Bewusst statteten die Schöpfer die Charaktere damals mit menschlichen Schwächen und Problemen aus, damit sich die Leser besser mit ihnen identifizieren konnten. Die Reihe setzte Massstäbe für viele weitere Helden-Geschichten. Bereits 2005, 2007 und zuletzt 2015 hatte es Kinofilme über das Quartett gegeben.
Die Neuauflage soll die Familie – im Gegensatz zu den Vorgängerfilmen – nun in das stets wachsende Marvel Cinematic Universe (MCU) einführen. Ein nächster Auftritt ist bereits 2026 in «Avengers: Doomsday» geplant.