Für die Amerikanerin Gabby Petito endete ein Roadtrip mit ihrem Verlobten tödlich. Nun prangern die Eltern der ermordeten Reise-Bloggerin die Polizei an.
Gabby Petito
Gabby Petito in einer Aufnahme der Polizei. - Moab City Police Department/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Eltern von Gabby Petito (†22) kämpfen vor Gericht für ihre getötete Tochter.
  • Sie verklagen die Polizei im US-Bundesstaat Utah, weil die Beamten nichts unternahmen.
  • Die Reise-Bloggerin Gabby Petito wurde im Jahr 2021 von ihrem Verlobten getötet.
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Dieser Fall erschütterte die ganze Welt.

Gabby Petito (†22) und ihr Verlobter Brian Laundrie (†23) brachen im Sommer 2021 zu einem Roadtrip durch die USA auf. Doch das mehrmonatige Abenteuer endete in einer Tragödie.

Laundrie kehrte im September allein von der Tour nach Florida zurück. Petito galt als vermisst – ehe am 19. September in einem Nationalpark ihre Leiche gefunden wurde.

Sie wurde nach Angaben der Gerichtsmedizin erwürgt. Mutmasslicher Mörder? Ihr Verlobter Brian Laundrie.

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Gabby Petito und ihr Freund Brian Laundrie.
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Brian Laundrie und Gabby Petito reisten zusammen durch die USA.
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Gabby Petito und ihr Freund Laundrie.

Auch er verschwand daraufhin. Seine sterblichen Überreste wurden Mitte Oktober in einem Naturschutzgebiet in Florida gefunden. Unweit des Elternhauses.

Polizei wurde zu Auseinandersetzung gerufen

Bis heute ist unklar, was während der Reise genau vorfiel. Klar ist aber, dass sich das Paar gestritten hatte. Bei einer heftigen Auseinandersetzung im August im Bundesstaat Utah wurde sogar die Polizei gerufen.

Auf Aufnahmen der Körperkamera eines Polizisten ist Petito zu sehen, wie sie weinend sagte, sie habe ihren Verlobten geschlagen. Der soll sie daraufhin gepackt haben.

Haben Sie den Fall Gabby Petito mitverfolgt?

Und genau gegen diese Polizisten gehen die Eltern der getöteten Gabby nun erneut vor, wie das US-Magazin «People» berichtet. Sie haben zum zweiten Mal eine Klage wegen unrechtmässiger Tötung gegen das Moab City Police Department erhoben.

Joseph Petito und seine Ehefrau Nicole Schmidt fordern eine Summe von umgerechnet 43,8 Millionen Franken.

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Gabrielle «Gabby» Petito bei der Befragung.
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Gabby Petito weinte bei der Befragung der Polizisten.

In der Klage heisst es demnach: «Die Einstellung, Ausbildung, Beaufsichtigung und Weiterbeschäftigung bestimmter Beamter sowie die Fahrlässigkeit dieser Beamten bei der Verletzung der Gesetze von Utah [...] haben Gabbys tragischen und vorzeitigen Tod verursacht.»

Die Polizisten hätten auf die Schnitte an Gabby reagieren müssen. Auch der Augenzeuge, welche die Beamten über die Auseinandersetzung alarmierte, sei nicht ernst genommen worden.

Weiter argumentierten die Eltern, dass die Einsatzkräfte den Tod von Gabby hätten verhindern können. Dies, wenn sie die Anzeichen häuslicher Gewalt erkannt hätten.

Gabby Petitos Eltern kämpfen vor Gericht

«Wir werden nie aufhören, Gerechtigkeit für Gabby zu suchen und uns für den Schutz anderer Opfer von häuslicher Gewalt einzusetzen.»

Das Moab City Police Department soll nun stellvertretend für seine Polizisten haften, fordern die Eltern.

Petitos Tod sorgte für viel Aufsehen, weil das Paar seine Erlebnisse des Roadtrips auf Instagram und Youtube veröffentlichte. Dort zeigten sich die beiden stets gut gelaunt und lächelnd.

brian laundrie
Dieses Archivfoto vom 12. August 2021 aus einem von der Polizei von Moab, Utah, zur Verfügung gestellten Video zeigt den Freund von Gabby Petito im Gespräch mit einem Polizeibeamten. Foto: U
Eltern von Gabby Petito
«Wir haben das Gefühl, dass wir für Gerechtigkeit sorgen müssen»: Die Eltern von Gabby Petito gehen nun juristisch gegen die Polizei von Utah vor.
Gabby Petito
Nichole Schmidt, die Mutter von Gabby Petito, hat die Familie von Brian Laundrie angeklagt.
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Brian Laundrie (l.) mit Polizisten

Die Familie von Gabby Petito lieferte sich kürzlich auch einen Rechtsstreit mit den Eltern des mutmasslichen Mörders. Während der Verhandlung kamen weitere gruselige Details ans Licht. So erzählte Petitos Anwalt Patrick Reilly von einem Brief von Roberta Laundrie an ihren Sohn Brian.

Die Mutter schrieb darin, sie wolle «ihm aus dem Gefängnis helfen». Zudem bot sie an, «eine Schaufel mitzubringen, um beim Vergraben der Leiche zu helfen». Auf das Couvert schrieb sie: «Nach dem Lesen verbrennen.»

Der Brief liegt seit Mitte Juni, noch bevor das damalige Paar auf seinen Roadtrip ging, beim FBI. Die Laundries bestritten einen Zusammenhang jedoch. Vergangenen Monat haben sich die beiden Familien vor Gericht dann geeinigt.

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