Prinz Andrew

Ex-Prinz Andrew erhält wohl keine Entschädigung für Auszug

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Grossbritannien,

Der britische Ex-Prinz Andrew erhält wahrscheinlich keine Entschädigung für den Auszug aus seinem Luxusanwesen.

Prinz Andrew
Prinz Andrew heisst jetzt Andrew Mountbatten Windsor. Den Prinzentitel darf er nicht mehr verwenden. - keystone

Der im Epstein-Skandal zum Bürger degradierte britische Ex-Prinz Andrew wird voraussichtlich keine Entschädigung für den Auszug aus seinem Luxusanwesen auf dem Gelände von Schloss Windsor erhalten. Das geht aus einer Antwort des die Immobilien verwaltenden «Crown Estate» an den Parlamentsausschuss für öffentliche Haushaltsführung hervor. Den Auszug hatte König Charles III. angeordnet.

Theoretisch stünden Andrew Mountbatten Windsor (65), dem wegen seiner Nähe zu Sexualstraftäter Jeffrey Epstein alle Titel und Ehren entzogen worden waren, rund 488'000 Pfund (umgerechnet rund 518'000 Franken) zu, weil er vor Ablauf seines insgesamt 75 Jahre gültigen Mietvertrages ausziehen muss.

Das Luxusanwesen, die Royal Lodge, sei aber baufällig und reparaturbedürftig, sodass dem Ex-Prinzen «aller Wahrscheinlichkeit nach» keine Entschädigung zustehen werde, teilte der «Crown Estate» mit.

Royal Lodge: Ein Pfefferkorn Miete

Andrew hatte das Anwesen für einen «Pfefferkorn» Miete übernommen – er zahlt keine Miete. Allerdings hatte er zu Beginn des Vertrages im Jahr 2003 etwa 8,5 Millionen Pfund (9 Millionen Franken) für Renovierungsarbeiten gezahlt. Theoretisch würde er davon wegen des vorzeitigen Auszugs anteilig etwas zurückbekommen, wäre die Immobilie in einem einwandfreien Zustand.

Andrew hat den Angaben zufolge vertragsgerecht angekündigt, die Immobilie zum 30. Oktober 2026 zurückzugeben. Gerechnet wird mit einem Auszug aber bereits kurz nach Weihnachten. Er wird in ein Anwesen in Sandringham/Norfolk ziehen.

Dass er für die Royal Lodge keinerlei Miete zahlen muss, hatte öffentliche Empörung ausgelöst und Fragen zum «Crown Estate» aufgeworfen.

Untersuchung des Crown Estate

Beim «Crown Estate» handelt es sich um ein Portfolio an Immobilien, Nutzungsrechten und landwirtschaftlichen Flächen, das formal dem britischen Monarchen gehört, aber unabhängig verwaltet wird. Die Einnahmen fliessen zu grossen Teilen in die Staatskasse.

Der Vorsitzende des Public Accounts Committee, Geoffrey Clifton-Brown, kündigte jetzt eine Untersuchung des «Crown Estate» an.

Aus den Antworten an den Parlamentsausschuss geht auch hervor, dass Thronfolger Prinz William (43) und Prinzessin Kate (43) für ihr neues Zuhause auf dem Windsor-Gelände einen 20 Jahre gültigen Vertrag abgeschlossen haben. Beide zahlen den Angaben zufolge eine «marktübliche Miete» – anders als Andrew.

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