Der neue «Superman» setzt politische Zeichen
Der neue «Superman» ist mehr als nur ein weiteres Comic-Abenteuer. Er nutzt die bekannte Figur, um politische und gesellschaftliche Fragen zu verhandeln.

Der neue Superman-Film von James Gunn präsentiert den legendären Helden in einem völlig frischen Licht. Bereits der Einstieg ist spektakulär:
Superman wird schwer verletzt gezeigt, sein treuer Hund Krypto rettet ihn in die Eisfestung, wo Roboter seine Wunden versorgen. Die Figur des Superman wirkt menschlicher denn je, voller Schwächen und Zweifel.
Auch Superman braucht Hilfe
Gunn verzichtet auf die übliche Heldenverehrung und zeigt einen Protagonisten, der auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Auch privat steht der Superheld unter Druck, denn seine Beziehung zu Lois Lane ist angespannt.

Mit der Justice Gang tauchen zudem neue moralische Konflikte auf, da diese Gruppe vor Gewalt nicht zurückschreckt. James Gunns Superman nimmt zudem Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Themen.
Der Film greift die Migrationsgeschichte des Helden auf. Er thematisiert, wie Superman als «unerwünschter Einwanderer» stigmatisiert wird – ein klarer Kommentar zur heutigen Debatte um Migration und Integration.
James Gunn verleiht «Superman» politische Dimension
Im Zentrum steht laut «Digitalfernsehen» ausserdem ein fiktiver Konflikt zwischen den Ländern Boravia und Jarhanpur. Dieser enthält unverkennbar Anspielungen auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Der Superheld verhindert einen Angriffskrieg, doch die Frage nach der Rolle der USA als Weltpolizei wird kritisch reflektiert. Die politische Botschaft bleibt dabei vielschichtig:
Die eigentliche Kritik an Machtmissbrauch, Fake News und der Rolle grosser Konzerne im geopolitischen Gefüge ist subtil und komplex angelegt. Dennoch empfinden einige Fans den Film als zu «woke».
Gesellschaftlicher Kulturkampf und Kontroversen
Der neue Superman ist mitten im amerikanischen Kulturkampf angekommen. Rechte Medien und konservative Stimmen werfen dem Film vor, belehrend zu sein, und kritisieren die gesellschaftskritischen Untertöne offen.

Berichten der «Deutschen Welle» zufolge, rufen gar rechte Kommentatoren zum Film-Boykott auf. James Gunn selbst sieht Superman laut dem «SRF» als Spiegelbild der amerikanischen Geschichte:
als Einwanderer, der sich neuen Werten anpasst, aber auch mit Ablehnung und Vorurteilen kämpfen muss. Für ihn steht die Botschaft der Menschlichkeit und Freundlichkeit im Zentrum, ein Wert, der seiner Meinung nach verloren gegangen ist.
Stilistische Besonderheiten
James Gunn bricht laut «Digitalfernsehen» bewusst mit traditionellen Erzählmustern des Superheldenkinos. Er verzichtet auf langatmige Hintergrundgeschichten, um direkt in die Handlung einzusteigen.
Die Action ist reduziert und konzentriert sich auf symbolträchtige Schauplätze wie digitale Tech-Landschaften oder ein leeres Stadion. Diese Inszenierung unterstreicht die Zerrissenheit der amerikanischen Gesellschaft und den Einfluss grosser Konzerne auf Politik und Öffentlichkeit.
Auch musikalisch hebt sich der Film ab: Der Soundtrack besteht aus ungewöhnlichen Popsongs, die die Atmosphäre des Films zusätzlich prägen und für frischen Wind im Genre sorgen.