Deutschlands erfolgreichste Country-Band lässt sich von Corona nicht beirren und bietet ihren Fans auch aus dem erzwungenen Off neue Songs. Truck Stop sind einfach nicht zu stoppen - Yeehaw!
Nicht ohne Cowboy-Hut: Truck Stop. Foto: C.Barz/Telamo Musik und Unterhaltung GmbH
Nicht ohne Cowboy-Hut: Truck Stop. Foto: C.Barz/Telamo Musik und Unterhaltung GmbH - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die wohl dienstälteste und bekannteste Country-Band Deutschlands ist wieder da.

Mit «Liebe, Lust und Laster» melden sich die norddeutschen Cowboys von Truck Stop aus der von der Pandemie erzwungenen Abseits-Stellung zurück und reiten zu neuen musikalischen Erfolgen.

«Das ist jetzt unser 46. Album», sagt Sänger und Frontman Andreas Cisek im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur stolz über die Tradition regelmässiger Veröffentlichungen, die seit Gründung der Band in Hamburg im fernen Jahr 1973 in Gang gesetzt wurde. «Und wir machen weiter», kündigt er weitere Platten im typischen Stil mit deutschsprachigem Gesang für die kommenden Jahre an.

«Wir brennen für die Musik. Wir sind so wie die Rolling Stones, wir können einfach nicht aufhören», so Cisek. Würde man den Stones die Instrumente wegnehmen, wäre das deren Ende. Und so sei das eben auch bei Truck Stop. «Wir spielen einfach, bis wir umfallen.» Das hat die Band leider auch schon erlebt - die Gründungsmitglieder Burkhard «Lucius» Reichling und Günter «Cisco» Berndt hinterliessen mit ihrem Tod 2012 und 2014 schmerzhafte Lücken.

«Aber das liegt nun schon lange hinter uns», meint Cisek. Truck Stop hätten sich seitdem erneuert, spielten wieder «sehr frische», traditionelle Musik. Das Fehlen der alten Kameraden sei sehr bedauerlich, aber «jede Firma muss irgendwann einmal das Personal, sogar auch mal den Chef wechseln».

Die Nord-Cowboys haben ihr neues Album trotz der durch die Pandemie erzwungenen Einschränkungen fertiggestellt. «Das Ding ist weitestgehend zu Hause entstanden», sagt Cisek. Bei einer gemeinsamen Sitzung im vorigen Sommer seien die Grundmelodien eingespielt worden, der Rest sei später im elektronischen Austausch zusammengestellt worden: ehrliche, handgemachte Country-Musik mit norddeutschem Gütesiegel. Eine erste Kostprobe gibt es - kein Scherz - bei einem Online-Konzert am 1. April zu hören.

«Wir waren furchtbar brav», beschreibt Cisek das Leben der Bandmitglieder zu Corona-Zeiten. Die Zeit ohne Auftritte sei zudem ein «finanzielles Desaster» gewesen. «Aber durch unsere Liebe zur Musik erdulden wir das.» Doch wie sehr sie mit den Hufen scharren, zeigen die Musiker mit ihrem neuen Song «Endlich wieder auf Tour».

«Wehe, wenn wir wieder losgelassen werden», so Cisek, der auf den Beginn einer neuen Tournee möglichst schon ab November hofft. Das wäre dann wohl die im Text besungene «Freiheit pur».

«Ich möcht so gern Dave Dudley hören», lautet der Titel eines ihrer ersten Hits. Inzwischen möchten viele Fans so gern Truck Stop hören. «Wir verstehen unsere Auftritte als Familienfeste», sagt Cisek. Die Band liebe die Nähe zu ihrem Publikum, griffen auch Themen aus dem Alltag der Fans auf - «für Leute, die richtig hart arbeiten». So sei etwa der Song «Die Männer der Bahn» aus dem vorigen Album «Ein Stückchen Ewigkeit» extra für Bahnangestellte komponiert worden.

Diesmal ist etwas für Biker dabei, hier soll Easy-Rider-Nostalgie bedient werden. «Easy Rider Keep On Ridin»'» schildert den Traum des kleinen Mannes von einer eigenen Harley Davidson, von der damit erhofften Befreiung vom Alltag.

Natürlich haben Truck Stop ihre Heimat nicht vergessen. Unter dem Titel «Grossstadt» bestätigen die Musiker der Hansestadt: «... normal ist nicht dein Ding». Die Hommage an Hamburg, im Country-Klang etwas untypisch - der legendäre Hans Albers hätte wohl seine eigenen Gedanken dazu.

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