Combs-Prozess: Geschworene müssen jetzt entscheiden
Sechs Wochen lang hat die Jury im Prozess gegen Rapper Sean Combs rund drei Dutzend Zeugen angehört. Jetzt müssen die zwölf Geschworenen entscheiden.

Die zwölfköpfige Jury im Prozess gegen Sean «Diddy» Combs wegen Sexualstraftaten hat nach mehrwöchigen Verhandlungen ein Teilurteil erreicht. In vier von fünf Anklagepunkten herrscht Einigkeit, wie die «Tagesschau» berichtet.
Uneinigkeit besteht laut dem Sender «NBC» beim schwerwiegendsten Vorwurf: organisierte Kriminalität. Der Rapper Combs war unter anderem wegen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten angeklagt.
Im Falle eines Schuldspruchs droht Combs nach dem Prozess eine lebenslange Haftstrafe. Die Beratungen werden auf Anweisung des Richters fortgesetzt.
Wer sind die Zwölf Geschworenen im Combs-Prozess?
Die Identität der zwölf Geschworenen im Prozess gegen Sean «Diddy» Combs ist nicht öffentlich bekannt. Es handelt sich um acht Männer und vier Frauen, wie die «Stuttgarter Nachrichten» berichtet.

Die Jury wurde aus Bürgern des Stadtteils Manhattan ausgewählt und berät über Schuld oder Unschuld des Rappers in fünf Anklagepunkten. Über einen der Geschworenen gibt es nähere Informationen: Geschworener Nummer 25 ist laut «Stern» ein 51 Jahre alter Wissenschaftler.
Er fiel auf, weil er Schwierigkeiten hatte, den Anweisungen des Richters zu folgen. Richter Arun Subramanian erinnerte daraufhin alle Geschworenen an ihre Pflichten.
Wann fällt die Jury ein Urteil?
Die Jury aus den zwölf Geschworenen hat nun so viel Zeit für ihre Beratungen, wie sie benötigt.
Ein Urteil könnte daher noch Stunden oder auch Tage dauern, wie die «Welt» berichtet.
Schwere Vorwürfe gegen Combs
Dem 55-jährigen Rapper werden unter anderem Sexhandel, organisierte Kriminalität und weitere Straftaten vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor: Frauen sexuell missbraucht und mit Drohungen sowie Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sexpartys gezwungen zu haben, berichtet der «Spiegel».
Combs bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Sein Verteidiger erklärte im Schlussplädoyer: Die Klägerinnen seien nicht an Gerechtigkeit, sondern an Geld interessiert.
Verfahren sorgt für Aufsehen
Über sechs Wochen wurden mehr als 30 Zeugen befragt. Die Anklage beschuldigte Combs, ein kriminelles Unternehmen geleitet zu haben. Dazu zählen laut der «Zeit» auch Kidnapping, Brandstiftung, Bestechung und Zwangsarbeit.

Die Verteidigung räumte ein, dass Combs häusliche Gewalt begangen habe. Alle anderen angeklagten Straftaten wurden jedoch bestritten.
Bis zu einem endgültigen Urteil bleibt der Ausgang des Prozesses weiterhin offen.